Immer mehr Jugendliche in Griedel interessierten sich für die Arbeit der Feuerwehr, deren Löschgeräte und ihren Einsatz. So kam es schließlich im November 1975 im Bürgerhaus zur Gründung einer Jugendfeuerwehrgruppe innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Griedel. Initiator war einmal mehr der damalige Wehrführer Wilhelm Düfert.
In der Gründungsversammlung konnte Wehrführer Düfert 24 Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren als Mitglieder der neuen Abteilung „Jugendfeuerwehr“ begrüßen. Er hob in seiner informativen Ansprache das besondere Interesse der Feuerwehren an der Jugendarbeit hervor, erinnerte aber gleichzeitig daran, dass mit der Mitgliedschaft in der Feuerwehr, auch in einer Jugendgruppe, ernsthafte Pflichten verbunden sind. Wehrführer Düfert beglückwünschte die Jugendlichen zu ihrer Bereitschaft, sich im Feuerlöschwesen zu üben und ausbilden zu lassen, um später für den Ernstfall gerüstet und helfend tätig werden zu können.
Die letzten Jahre zeigen, dass die Jugendabteilung eine nicht mehr wegzudenkende Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehr ist, denn das gemeinsame Wirken hat seine Früchte getragen. Jugendfeuerwehrwart Werner Prüller legte den Grundstein für die Jugendarbeit. Während des Unterrichts wurde gebastelt und die feuerwehrtechnische Ausbildung vermittelt.
Im Jahre 1978 beteiligte man sich schon an der Stadtmeisterschaft der Stadt Butzbach und kämpfte um den Titel des Stadtmeisters. Aufgrund einer konsequent geführten Jugendarbeit beteiligte sich die Jugendfeuerwehr Griedel bisher mindestens mit einer oder sogar mit mehreren Gruppen an den Stadtmeisterschaften.
1981 übergab Werner Prüller sein Amt an Gernand Hengst, und die Jugendfeuerwehr entwickelte sich unter der neuen Leitung weiter. Neue Aktivitäten kamen hinzu, man besuchte Veranstaltungen und Wettkämpfe, die befreundete Jugendfeuerwehren ausrichteten.
1982 konnte die Jugendfeuerwehr zum ersten Mal den Zugang von zehn Mädchen verzeichnen und diese Entwicklung hat sich bis heute erfreulicherweise fortgesetzt.
Um schon frühzeitig ersten Nachwuchsproblemen in den Gruppen der Jugendfeuerwehr zu begegnen, wurde mit gezielten Werbemaßnahmen für das Mitmachen in der Jugendfeuerwehr geworben. 24 Neuzugänge waren die stolze Bilanz dieser Aktivitäten. In dieser Phase bekam Jugendfeuerwehrwart Hengst Unterstützung durch den Jugendgruppenleiter Ingolf Buchholz.
Im Jahre 1985 feierte man das 10-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr. Die Attraktion dieser Veranstaltung war ein „Spiel ohne Grenzen“, das Beteiligten und Zuschauern gleichermaßen viel Spaß bereitete. Im selben Jahr war die Griedeler Jugendfeuerwehr auch Ausrichter der Stadtmeisterschaften.
1986 wechselte das Amt des Jugendfeuerwehrwartes an Ingolf Buchholz. Um eine optimale Betreuung der Mädchen zu erreichen, wurde mit Anette Gumpert eine Stellvertreterin des Jugendfeuerwehrwartes berufen.
Das Programm wurde durch Fahrten ins Schwimmbad und Eisstadion sowie Wanderungen, Spiel-, Bastel- und Videoabende noch attraktiver gestaltet.
1987 und 1988 beteiligte sich die Jugendfeuerwehr erstmalig an der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehren, wobei 12 Jugendliche, davon fünf Mädchen, diese mit Erfolg ablegten. Erstmals wurden auch in diesen Jahren die Bastelarbeiten im Rahmen eines Weihnachtsbasars ausgestellt und zum Verkauf angeboten.
Seit 1988 wirbt die Jugendfeuerwehr jährlich Jugendliche. Dies brachte bisher immer Neuzugänge. Seitdem hat die Jugendfeuerwehr eine stolze Mitgliederzahl von über 30 Jugendlichen.
Eine neue Idee wurde ab 1988 verwirklicht: man begeisterte die Jugendlichen mit einem viertägigen Zeltlager am Edersee. Weitere Fahrten sollten folgen. Die Lüneburger Heide, der Waginger See und die Ostseeküste waren die nächsten Reiseziele. Das immer gut verlaufende Zeltlager und sein vielseitiges und interessantes Programm forderte Wiederholung geradezu heraus.
Mit Stolz blickte die Jugendfeuerwehr im Jahre 1990 auf ihr 15-jähriges Bestehen zurück. Dies feierte sie mit einem „Spiel ohne Grenzen“ in Verbindung mit dem Grillfest der Feuerwehr. Außerdem richtete sie in diesem Jahr wiederum die Stadtmeisterschaft der Stadt Butzbach aus.
Da sich die damalige Entscheidung für eine Stellvertreterin als richtig erwiesen hatte, wurde 1991 Michaela Schilar als Nachfolgerin für Anette Heinisch gewählt. Dieter Nicolai und Michaela Schilar wirkten in den letzten drei Jahren als Jugendgruppenleiter mit. Aufgrund vorbildlicher Arbeit in den letzten Jahren erreichte die Jugendfeuerwehr 1991 die stolze Mitgliederzahl von 37 Jugendlichen.
Im Jubiläumsjahr 1992 fand statt eines Zeltlagers, welches immer einen enormen organisatorischen und zeitlichen Aufwand bedeutete, eine Segelfahrt gemeinsam mit Jugendlichen des Schützenvereins auf dem Ijsselmeer statt. In diesem Jahr konnte auch zum ersten Mal der Stadtmeisterpokal gewonnen werden.
Für die Durchführung der Zeltlager wurde aus dem erwirtschafteten Gewinn des Jubiläumsfestes ein Gemeinschaftszelt für die Jugendfeuerwehr angeschafft.
Im Jahr 1993 fand das Zeltlager mit einer stattlichen Zahl von 26 Kindern und 8 Betreuern in der Lüneburger Heide statt. Besuche im Heidepark, Serengeti-Park und der Soltau-Therme durften nicht fehlen. Auch in diesem Jahr konnte wieder der Stadtmeistertitel gewonnen werden.
Im darauffolgenden Jahr 1994 konnte zur großen Freude aller zum dritten Mal hintereinander der Stadtmeistertitel gewonnen und der Hattrick vervollständigt werden. Stolz und ausgelassen wurde eine Stadtmeisterparty im Gerätehaus gefeiert. Das Zeltlager führte in diesem Jahr nach Rinteln. Bei schlechtem Wetter hatte man trotzdem ein attraktives Programm zusammengestellt und Ausflüge in ein Besucherbergwerk, einen Freizeitpark, ein Technikmuseum und in das Schloss Bückeburg organisiert.
1995 erreichte die Mitgliederzahl einen vorläufigen Höchststand von 38 Jugendlichen, davon 17 Mädchen. Die Jugendfeuerwehr war populär und so konnte man gemeinsam das 20-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr in Verbindung mit der Kirmes auf dem Bolzplatz ausgelassen feiern. Für die Dorfjugend und befreundete Jugendfeuerwehren wurde ein Discoabend mit DJ Klaus Hübner veranstaltet. 27 Mannschaften befreundeter Jugendfeuerwehren kämpften bei einem „Spiel ohne Grenzen“ um den Sieg. Alle Mannschaften wurden mit in mühevoller Kleinarbeit von Michaela Schilar und ihrem Vater selbst gefertigten Pokalen in Form von Grisu dem Feuerdrachen belohnt. In einer kleinen Feierstunde im Festzelt wurde mit lustigen Anekdoten von den vergangenen 20 Jahren der Jugendfeuerwehr berichtet. Der Abend wurde untermalt von einer lustigen Büttenrede von Christoph Hengst und einem Tanz der FeFeDas, der Tanzgruppe, die sich aus einem Teil der Feuerwehr-Festdamen vom Jubiläumsfest des 100-jährigen Bestehens zusammensetzt. Zum Abschluss traten in einem Gaudi Spiel mit viel Spaß Jugendfeuerwehrmitglieder aus den Gründungsjahren gegen aktive Jugendfeuerwehrmitglieder an. Der Abend klang mit Tanzmusik der Wiking-Band aus. Am nächsten Morgen traten Gruppen der Ortsvereine im „Spiel ohne Grenzen“ gegeneinander an. Nach der Siegerehrung klang der Tag mit einem Frühschoppen übergehend in einen Dämmerschoppen mit der Wiking-Band aus. Es war ein gelungenes Fest für das es viel Lob auch vom Schirmherrn, dem Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, gab. Der damalige Bürgermeister Klaus-Jürgen Fricke prägte gar den Satz: „Die Jugendfeuerwehr in Griedel ist das beste Jugendzentrum des Stadtteils.“.
Das Zeltlager im Jahr 1996 im Emsland musste wegen schlechten Wetters leider vorzeitig abgebrochen werden und brachte viel zusätzlichen Aufwand. Im gleichen Jahr wurde eine gemeinsame Jugendfreizeit auf dem Uhu mit Jugendfeuerwehren anderer Stadtteile mitorganisiert.
In einem internen Tausch wurde Michaela Schilar zur Jugendfeuerwehrwartin und Ingolf Buchholz zum stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart gewählt. Vom Kreisjugendwart Bernd Reiter bekam Ingolf Buchholz aufgrund seines großen Engagements für die Jugendfeuerwehr die silberne Ehrennadel der deutschen Jugendfeuerwehr verliehen. Erneut wurde der Stadtmeisterpokal gewonnen.
Im Jahr 1998 erreichte die Mitgliederzahl den Höchststand mit 44 Mitgliedern, davon 27 Mädchen, in der Jugendfeuerwehrgeschichte.
Wieder konnte der Stadtmeistertitel gewonnen werden und einmalig wurde mit 4 Gruppen an der Stadtmeisterschaft teilgenommen. Ein großes Lob erhielten die Verantwortlichen vom damaligen Bürgermeister Oswin Veith.
Da Ingolf Buchholz zum stellvertretenden Stadtbrandinspektor gewählt wurde, gab dieser 1999 sein Amt als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart an Christoph Hengst ab. Ein gemeinsames Zeltlager der Stadtjugend mit 120 Kindern auf dem Zeltplatz der hessischen Jugendfeuerwehren in Kirchvers wurde maßgeblich von der Jugendfeuerwehrwartin Michaela Schilar mitorganisiert. Die größte Gruppe stellte dabei mit 26 Kindern unsere Jugendfeuerwehr. Ein tolles Erlebnis.
Im Jahr 2000 wurde im Rahmen des Grillfestes das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Das Zeltlager fand am schönen Weißenhäuser Strand an der Ostsee statt.
Durch Heirat und den Wegzug gab Michaela Rüttiger ihr Amt 2001 an Benjamin Heinelt ab. Weiterhin wurde Michael Weide zum Jugendgruppenleiter gewählt. Von Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Reiter bekam Michaela Rüttiger aufgrund ihres Engagements für die Jugendfeuerwehr die silberne Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr verliehen. Die Stadtjugendfeuerwehren veranstalteten einen Aktionstag auf dem Marktplatz, um neue Mitglieder zu werben.
Jugendfeuerwehrwart Benjamin Heinelt veranstaltete 2002 erstmals einen „Tag der BF“ für die Jugendlichen. In 24 Stunden wurde die Arbeit von Berufsfeuerwehrleuten nachempfunden, viele verschiedene Einsätze bewältigt, gemeinsam gegessen und übernachtet. Diesem ereignisreichen Tag sollten noch weitere in den nächsten Jahren folgen.
Katja Bender wurde 2003 stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin und löste Christoph Hengst ab. Am Edersee wurde das bisher letzte Zeltlager abgehalten.
Die erste Großübung der Jugendfeuerwehr Griedel für umliegende Jugendfeuerwehren wurde 2004 am Kindergarten und Bürgerhaus durchgeführt. Der Freizeitpark Rust war Ziel eines Ausflugs mit Übernachtung im dortigen Tippidorf und anschließendem Besuch des SeaLife in Speyer.
Im Jahr 2005 konnte das 30-jährige Jubiläum im Rahmen des Grillfestes gefeiert werden. Außerdem war die Jugendfeuerwehr Ausrichter der Stadtmeisterschaft. Zum Jubiläum wurden von der Stadt Jugendfeuerwehr-Parkas an die Jugendlichen übergeben.
Seit Jahren schon fährt die Jugendfeuerwehr zu Beginn des Jahres die ausgedienten Weihnachtsbäume im Ort ab und entsorgt sie umweltgerecht.
Die Mitgliederzahl in der Jugendfeuerwehr, wie in anderen Jugendfeuerwehren auch, ist leider rückläufig. So können 2006 nur noch 16 Mitglieder, davon ein Mädchen, gezählt werden. Leider verlassen die Jugendlichen die Jugendfeuerwehr nach Erreichen der Altersgrenze nicht immer in den Aktivendienst. Viele hören leider auf und widmen sich anderen Freizeitbeschäftigungen oder ihren Ausbildungen.
Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Ober-Hörgern wurde 2007 der „Tag der BF“ durchgeführt.
Im Waldhaus fand 2008 ein gemeinsames Zeltlager der Stadtjugendfeuerwehr statt. Für die gesellige Zeit in der Jugendfeuerwehr wurden ein aufblasbares Schwimmbecken und ein Schlauchboot angeschafft.
Katja Bender wurde im Jahr 2008 durch Christopher Kopf als stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin abgelöst. Die Zahl der Jugendfeuerwehr ging in diesem Jahr weiter auf 14 Mitglieder zurück. Mitgliederwerbung war leider auch nicht erfolgreich.
Im Jahr 2009 hörte Michael Weide als Jugendgruppenleiter auf.
Nach dem gelungenen Ausflug in den Europa-Park in Rust wurde dieser 2010 wiederholt. Nach einer Übernachtung in einem Blockhaus wurden auf dem Rückweg das SeaLife und das Technikmuseum in Speyer besucht. Die Stadt sponserte im gleichen Jahr eine Kanu-Fahrt auf der Lahn.
Bei dem Unfallpräventionswettbewerb der Unfallkasse Hessen wurde ein Preis erzielt, welcher der Jugendfeuerwehr im Rahmen des hessischen Jugendfeuerwehraktionstages in Großen-Buseck überreicht wurde. Erneut wurde ein Jugendfeuerwehraktionstag in Butzbach unter Beteiligung aller Jugendfeuerwehren durchgeführt.
Im Rahmen des Berufsfeuerwehrtages, welcher gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Ostheim veranstaltet wurde, erfolgte erstmalig in der Stadt Butzbach die Abnahme der Jugendflamme Stufe 1.
Das erste Mitglied aus der Mini-Feuerwehr konnte in die Jugendfeuerwehr übernommen werden.
Bis ins Jahr 2011 konnten bereits 8 Mitglieder von der Mini-Feuerwehr in die Jugendfeuerwehr wechseln, trotzdem sank weiterhin die Zahl der Jugendfeuerwehrmitglieder. Ein Highlight war der Besuch bei der Werkfeuerwehr Infraserv im Industriepark Höchst. In diesem Jahr wurde aufgrund der anstehenden Übernahme von fünf Jugendlichen in die Einsatzabteilung auf deren Wunsch hin ein längerer Berufsfeuerwehrtag mit einer Dienstzeit von 42 Stunden durchgeführt.
Jugendfeuerwehrwart Benjamin Heinelt wurde mit der Florian-Medaille in Silber der Hessischen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet.
Auch im Jahr 2012 gab es wieder einen „Tag der BF“ und der Jugendfeuerwehraktionstag in Idstein wurde besucht, an dem der Jugendfeuerwehr erneut ein Preis der Unfallkasse Hessen übergeben wurde. Diesmal für ein selbst entwickeltes Brettspiel zum Thema Unfallverhütungsvorschriften.
Leider ging die Zahl der Mitglieder im Jahr 2013 auf 10 zurück. 2014 wurde Christopher Kopf neuer Jugendfeuerwehrwart und löste Benjamin Heinelt nach 13 Jahren ab, der das Amt des stellvertretenden Wehrführers übernahm. Der Posten des stellvertretenden Jugendfeuerwehrwartes blieb leider unbesetzt. Christopher Kopf wurde für seine langjährige Tätigkeit in der Jugendarbeit mit der Florian-Medaille in Silber der Hessischen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet und Benjamin Heinelt bekam für seine Verdienste um die Jugendarbeit die Florian-Medaille in Gold verliehen.
Christoph Bös konnte 2015 als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart den Posten neu besetzen. Die Jugendfeuerwehr feierte im Rahmen einer Großübung mit befreundeten Jugendfeuer-wehren ihr 40-jähriges Jubiläum.
Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit verließ Christoph Bös Ende 2015 die Jugendfeuerwehr, der Posten des stellvertretenden Jugendfeuerwehrwartes blieb wieder unbesetzt.
Im Jahr 2016 hatte die Jugendfeuerwehr 10 Mitglieder. 3 Mädchen konnten wieder von der Mini-Feuerwehr in die Jugendfeuerwehr wechseln.
Andreas Foglia unterstützte Christopher Kopf bei der Arbeit mit den Jugendlichen. 2017 wurde er zum stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart gewählt.
Wir wünschen uns, dass die Jugendfeuerwehr weiterhin bei den Jugendlichen Interesse findet, damit sie der Freiwilligen Feuerwehr Griedel auch für die Zukunft den notwendigen Nachwuchs zuführen kann.