An der Kirmes 1982 kamen mehrere Frauen auf die Idee, eine Damenfeuerwehr zu gründen. Nachdem der Feuerwehrausschuss seine Zustimmung gegeben hatte, traten zehn Damen der Feuerwehr als aktive Mitglieder bei. Nach einer Einladung in der Butzbacher Zeitung erschienen weitere Frauen zu einer ersten Versammlung, auf der Wehrführer Dieter Kopf Vor- und Nachteile sowie Schwierigkeiten des aktiven Dienstes näher erläuterte. Er legte dar, dass man Frauen in die Feuerwehr aufgenommen habe, da dies Mädchen der Jugendfeuerwehr besser für den Eintritt in die Einsatzabteilung motiviere und eine Verstärkung der tagsüber schwächeren männlichen Einsatzabteilung darstelle.
Im Frühjahr 1983 begann dann die Ausbildung unter Leitung von Ingolf Buchholz. Nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten, insbesondere die Bereitstellung der Spinde und die Anschaffung der Dienst- und Schutzkleidung (es mussten erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden), nahm die Sache „Damen in der Wehr“ geordnete Formen an. Dies lag in erster Linie daran, dass alle Frauen mit dem nötigen Ehrgeiz, Disziplin und einem eisernen Willen an die Sache herangingen.
Nachdem Ingolf Buchholz zum Jugendwart gewählt wurde, übernahmen die Aktive Ursula Gumpert und Wehrführer Dieter Kopf die Leitung bzw. Ausbildung der Gruppe bis zum heutigen Tag.
In den folgenden Jahren besuchten fast alle Frauen einen Grundlehrgang und erlangten die Sprechfunkberechtigung. Einige absolvierten einen Maschinistenlehrgang und lernten das Erden von Bahn-Oberspannungsleitungen. Drei Damen wurden zum Atemschutzgeräteträger und vier zum Truppführer ausgebildet. Eine Kameradin besuchte einen Gruppen- und einen Zugführerlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Kassel und einen Lehrgang Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall in Geisenheim. Mehrere Damen absolvierten auch die Motorsägenausbildung, teilweise mit sehr viel Begeisterung.
Selbstverständlich wurden die Damen nach erfolgter Grundausbildung innerhalb der Wehr auch bei Bränden und Hilfeleistungen eingesetzt, wo sie bewiesen, dass sie sich nicht vor ihren männlichen Kameraden zu verstecken brauchen. Auch räumte man die anfängliche Skepsis (von einigen männlichen Aktiven) durch Engagement aus dem Wege.
Die Ausbildung der Damen erfolgt in einer reinen Damengruppe, was bisher als Erfolg bezeichnet werden kann. Natürlich werden auch Gemeinschaftsübungen abgehalten. Viele Jahre gab es auch Übungen mit der Damenfeuerwehr aus Ober-Widdersheim.
Die Waldbrandverhütungsfahrten wurden oft von der Damengruppe übernommen.
In den fast zehn Jahren kam es auch in der Damenabteilung zu Aus- und Eintritten. Die Frauen, die keinen aktiven Dienst mehr leisten wollten, sind jedoch der Wehr als passive Mitglieder erhalten geblieben. Es kommt erfreulicherweise auch noch vor, dass Frauen in die Feuerwehr eintreten, die vorher nicht in der Jugendfeuerwehr waren; daher konnte der Stand von anfänglich 17 Damen lange gehalten werden.
Als Fazit kann man sagen: Das Vorhaben ist gelungen, und in Griedel ist es heute selbstverständlich, dass Frauen aktiven Dienst leisten, wie dies zum Teil bei anderen Feuerwehren auch der Fall ist. Aber ein ganz klein wenig ist man stolz darauf, dass es in Griedel die meisten „aktiven Feuerwehrdamen“ in der Wetterau gibt.
Das 10-jährige Jubiläum wurde im Rahmen des Grillfestes 1993 mit einer Großübung mit befreundeten Feuerwehren und ebenfalls Damengruppen im Griedeler Wald gefeiert. Angenommen war ein Brand, der durch eine Kindergruppe verursacht wurde. Für die Ortsvereine wurde ein „Spiel ohne Grenzen“ organisiert. Der Gruppenführerin Ursel Gumpert wurde als Dankeschön ein kleines Präsent und eine Feuerwehr-Nadel überreicht. Die Feuerwehr-Nadel wurde ebenfalls an Dieter Kopf und Ingolf Buchholz als Anerkennung für ihre Ausbildung in der Damengruppe überreicht. Als Dankeschön überreichte die Gruppenführerin allen Feuerwehrdamen eine Rose.
Regelmäßig trifft sich die Damengruppe zu Unterrichten und Übungen. Im Jahr 2003 wurde das bereits 20-jährige Bestehen der Damenfeuerwehr im Rahmen des Grillfestes gefeiert.
Viele interessante Ausflüge wurden unternommen. So führten diese die Damen nach Heidelberg, München, mit der Fähre von Kiel nach Göteborg, an den Rhein, aber auch zur Rettungsleitstelle Rhein-Main und dem Löschboot nach Frankfurt.
Nach dem 30-jährigen
Bestehen der Damenfeuerwehr im Jahr 2013 hat die Gruppe nun 9 Mitglieder. Einige
Damen haben bereits die Altersgrenze erreicht und arbeiten dennoch weiterhin
mit.
Für die Zukunft wünschen sie sich, dass sich weiterhin Damen finden, die bereit
sind, Dienst in der Feuerwehr zu machen und die Geselligkeit zu genießen.
Im Februar 2018 wechselte ein Großteil der Damenfeuerwehr aufgrund des Erreichens der Altersgrenze in die Ehren- Und Altersabteilung und wird dort als eigene neben der bereits bestehenden Gruppe weitergeführt.