Eine interessante Erscheinung des Alltags, über die wir uns aus Gewohnheit kaum mehr den Kopf zerbrechen, ist das Feuer. Es ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst und aus dem Leben des Menschen nicht mehr hinwegzudenken. Wie selbstverständlich gebrauchen wir das Zündholz, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, welche Gewalten mit einem solchen winzigen Hölzchen entfesselt werden können. Nicht immer jedoch gereicht der Umgang mit dem Feuer dem Menschen zum Segen, sondern oft kann daraus ein Fluch werden. Wie häufig können wir in alten Chroniken von verheerenden Feuersbrünsten lesen, denen die Menschen damals nur mit einfachen und primitiven Löschvorrichtungen in nachbarlicher Hilfe entgegentreten konnten. Man begann wohl bereits im ausgehenden Mittelalter, dem Feuerlöschwesen behördliche Aufmerksamkeit zu schenken, aber erst im 19. Jahrhundert wurden Löschgeräte entwickelt, die eine erfolgversprechende Brandbekämpfung ermöglichten. Gleichzeitig wurden auch Pflichtfeuerwehren aus jungen und einsatzfähigen Männern gebildet und unter einheitlicher Leitung eine planmäßige Ausbildung begonnen. Vielleicht war es die Idee der ursprünglichen nachbarschaftlichen Hilfeleistung, die auch in unserem Gebiet schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zur Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr führte. Wenn es auch in Griedel noch einige Jahre dauern sollte, so konnte doch nach über einjährigem Bemühen am 15. April 1892 die Freiwillige Feuerwehr Griedel aus der Taufe gehoben werden.
Das erste Vereinsprotokoll berichtet uns in diesem Zusammenhang:
„Am 15. April 1892 kam nach mehreren vorausgegangenen Versammlungen eine Freiwillige Feuerwehr zustande. Es wurde, um hier die Sache für später hell und klar zu legen, auf Antrag des Herrn Kreisfeuerwehrinspektors Hieronimus aus Friedberg, sowie ganz besonders auf die wärmste Zustimmung unseres Herrn Bürgermeisters Fenchel nicht nur eine, sondern mehrere Versammlungen schon im Jahr vorher anberaumt, um eine Freiwillige Feuerwehr zustande zu bringen. So gelang es denn endlich den fleißigen Bemühungen unseres Herrn Bürgermeisters, die Freiwillige Feuerwehr Griedel zu gründen. Eine auf der Bürgermeisterei ausgelegte Liste ergab das Resultat von 43 Mann.“
Die Namen dieser 43 Gründer sind bereits an anderer Stelle der Festschrift aufgeführt.
In der ersten Versammlung wurden auch die Statuten der Wehr beschlossen, die im Wesentlichen auf den Satzungen der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg aufbauten. Wie ernsthaft man die sich selbst gestellte Aufgabe anpackte, sollen einige Stellen aus den am 7. September 1892 vom Großherzoglichen Kreisamt genehmigten Statuten belegen.
§2
Aufgenommen können nur Personen werden, die das 22. Lebensjahr vollendet
haben, ferner unbescholtenen Rufes und körperlich befähigt sind, sowie im Ort
wenigstens drei Jahre dauernd wohnhaft bleiben.
§ 3-10
befassen sich mit den Pflichten von Vorstand und Mannschaften.
§ 12
Das Versäumen einer Übung ohne Entschuldigung wird mit einer Geldstrafe von 50
Pf. belegt. Zuspätkommen bei Übungen bis zu 15 Minuten wird mit 10 Pf. bestraft.
Für eine größere Verspätung kann vom Kommandanten auf eine Strafe bis zu
einer Mark erkannt werden. (Anmerkung: Die Höhe der Geldstrafe ist
selbstverständlich aus der Sicht des Jahres 1892 zu bewerten).
§ 16
Zur völligen Erreichung des Zwecks der Freiwilligen Feuerwehr ist es unbedingt nötig, dass jeder sich den Befehlen und Anordnungen des Kommandanten bereitwilligst unterzieht und diese sofort ausführt.
§ 19
Nach gelöschtem Brande oder nach einer Übung darf kein Feuerwehrmann den Platz verlassen, bevor das Verlesen stattgefunden hat, oder das Kommando zum Wegtreten gegeben worden ist.
§ 20
Nach einem Brande oder einer Übung darf kein Feuerwehrmann im Dienstanzug bei Vermeidung einer Strafe von 50 Pf. sich in einem anderen als dem vom Kommandanten bestimmten öffentlichen Lokal aufhalten.
§ 28
Jedes Mitglied verpflichtet sich durch Unterschrift zur Befolgung der
Satzungen. Uniformröcke sind auf eigene Kosten anzuschaffen und Eigentum jedes
einzelnen.
Von der Gemeinde übernahm die Wehr sofort nach der Gründung alle vorhandenen Löschgerate. Außerdem wurde auch die bereits bestehende Hilfsfeuerwehr dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr unterstellt, so dass die Feuerwehr in Griedel insgesamt fünf Mannschaften aufstellen konnte.
- Eine Spritzenmannschaft
- Eine Steigermannschaft
- Eine Wach- und Ordnungsmannschaft und
- zwei Abteilungen der Hilfsfeuerwehr
Schon ein Jahr nach der Gründung musste die Wehr sich in ihrem ersten großen Einsatz bewähren. Am 18. Juni 1893 wurde sie zur Bekämpfung eines Großbrandes nach Nieder-Weisel gerufen, wo die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Griedel über sechs Stunden tatkräftige Löschhilfe leisteten. In einem Dankschreiben der Gemeinde Nieder-Weisel wurde dieser erste Einsatz besonders gewürdigt.
In den Protokollen von 1894 und 1895 sind keine besonderen Vorkommnisse verzeichnet. Sie beschränken sich lediglich auf abgehaltene Übungen. Dagegen finden wir in dem Protokoll des Jahres 1896 den Bericht über einen Großbrand, der in der Nacht vom 7. zum 8. März 1896 in der Kleinkirchgasse ausbrach, und dem vier Scheunen mit angrenzenden Stallungen zum Opfer fielen.
Von besonderem Interesse ist hier der folgende Teil aus dem Bericht über das Brandgeschehen:
„Sobald die Feuerwehr auf dem Brandgebiet erschien, konnte dieselbe sich nur noch zur Aufgabe machen, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken, welches auch durch die Mithilfe der ganzen Gemeinde gelang. Fast durchweg kam die Hilfe der Nachbargemeinden zu spät (mit Ausnahme von Butzbach), da die Meldungen zu spät ankamen. Hierorts wurde sich auf das Telefon verlassen, welches allgemein als die Ursache der zu spät erschienenen Nachbarfeuerwehren anzusehen ist, denn man wartete von Minute zu Minute vergeblich auf Antwort, bis zuletzt doch noch Feuerboten entsandt wurden, die dann selbstverständlich zu spät an ihren Bestimmungsort kamen.“
Dieser Bericht macht deutlich, dass man sich im Jahre 1896 keinesfalls auf die neue Errungenschaft des Telefons verlassen konnte, sondern dass vielmehr der Feuerbote zu Fuß noch immer der sicherste Nachrichtenübermittler war.
Auf Verlangen der Landesbrandversicherung musste im Jahre 1897 eine verschiebbare Leiter angeschafft werden, die am 17. Januar 1897 durch den Kreisfeuerwehrinspektor übergeben wurde.
Nur wenige Jahre nach dem verheerenden Brand in der Kleinkirchgasse wurde Griedel wiederum von zwei Großbränden heimgesucht:
„Am 22. Dezember 1903 wurden Scheune und Stallungen im Hofgut Bender ein Raub der Flammen, und am 20. Juli 1905 brannten in der Bahnhofstraße die Scheunen von Wilhelm Wagner, Hermann Bendheim und Heinrich Dreut völlig nieder. Eine Brandkatastrophe konnte nur durch die Löschhilfe von benachbarten Wehren verhindert werden. „
Wir sehen, dass die junge Wehr schon gleich in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens schwierigen Situationen zu begegnen hatte. Aber auch Geselligkeit und Frohsinn – altbekannte Griedeler Eigenschaften – werden in der Freiwilligen Feuerwehr Griedel gepflegt. Selbstverständlich wurden alle Feuerwehrveranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung besucht, und mit besonderem Stolz zeigte man sich in den neuen Uniformen, die im Jahre 1910 angeschafft wurden.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges im August 1914 wurde auch die Vereinstätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr unterbrochen. Der größte Teil der Mitglieder wurde zu den Waffen gerufen. Während der Kriegsjahre mussten darum alle daheimgebliebenen Männer von 17 bis 55 Jahren zum Löschdienst herangezogen werden. Zum Glück blieb unser Dorf während der Kriegszeit von schweren Bränden verschont. Lediglich bei zwei kleineren Scheunenbränden wurde Löschhilfe geleistet.
Sieben Feuerwehrkameraden kehrten vom Fronteinsatz nicht mehr zurück.
In den folgenden Jahren mussten von der Wehr immer wieder kleinere Brände bekämpft werden, die aber Dank des sofortigen und energischen Eingreifens glücklicherweise niemals das Ausmaß eines Großbrandes annahmen.
Anders dagegen im Jahre 1926, als im November Scheune und Stallungen von Wilhelm Hamann und Heinrich Vogel in Flammen aufgingen. Das Protokoll berichtet uns hierüber:
„Da unsere Löschgeräte und das Schlauchmaterial nicht in bestem Zustand waren, gelang es nur mit Mühe, des Feuers Herr zu werden.“
Einen schweren Verlust erlitt die Wehr Ende 1926 mit dem Dahinscheiden ihres Kommandanten Heinrich Schraub. Im Protokoll heißt es:
„Wir verlieren in ihm einen guten Kameraden und immer besorgten Kommandanten, dem das Wohl und Wehe unserer Heimatgemeinde sehr am Herzen lag.“
Nicht nur die Griedeler Wehr trauerte um ihn. Als er am 5. Dezember 1926 zur letzten Ruhe gebettet wurde, gaben ihm auch Abordnungen befreundeter Feuerwehrvereine der näheren Umgebung das letzte Geleit. Sein bisheriger Stellvertreter, Hermann Müller, übernahm nun das Amt des 1.Kommandanten.
Von Großeinsätzen blieb die Wehr in den darauffolgenden Jahren verschont. Es mussten wohl einige kleinere Brände in oder außerhalb unseres Dorfes bekämpft werden, Großbrände aber waren nicht zu verzeichnen.
Häufig finden wir im Protokoll den Satz:
„Die Wehr brauchte nicht in Tätigkeit zu treten, ein glückliches Jahr ist verflossen.“
Dagegen wurden die verschiedenartigsten Feuerwehrveranstaltungen recht rege und mit starken Abordnungen besucht. Eine Eintragung aus dem Jahre 1929 soll hier nicht unerwähnt bleiben:
„21 neue Röcke wurden angeschafft. Alle Feuerwehrleute, die mit neuen Uniformen ausgestattet worden sind, müssen am Kreisfeuerwehrtag in Assenheim teilnehmen. Morgens um 8 Uhr wurde das Auto geschmückt und los ging es nach Assenheim. Abends um neun Uhr waren wir wieder zurück. Ein schönes Fest hatten wir hinter uns, und billige Koteletts zu 50 Pfenning hatten die meisten verdrückt (waren das noch Zeiten!). Auch die Gemeinde erntete Lorbeeren, denn die neuen Röcke gefielen jedem gut und wurden bewundert.“
Überschattet wurde das sonst recht ruhige Vereinsleben zu Beginn der 30er Jahre einmal durch die große Arbeitslosigkeit, zum anderen durch die im Jahre 1933 vollzogene ,,Gleichschaltung“ im neuen NS-Staat. Nicht immer war es leicht, Aufgaben und Tradition der alten Wehr mit den neuen Forderungen in Einklang zu bringen. Die im Jahre 1938 neugeschaffene Feuerlöschpolizei führte nicht nur zu einer strafferen Organisation und einer Verschärfung der Disziplin, sondern es kam zu einer Art halbmilitärischen Ausbildung auch bei den Feuerwehren. Innerhalb der Vereinsführung blieb zwar alles im seitherigen Rahmen, es war jedoch oft recht schwierig, den Unannehmlichkeiten zu begegnen, die die damalige Zeit auch der Wehr brachte.
Erfreulich dagegen war die Tatsache, dass sich der von Herrn Wilhelm Habermehl im Turnverein betreute junge Spielmannszug auch der Feuerwehr zur Verfügung stellte und manche Veranstaltung musikalisch umrahmen half.
Eine bedeutsame Wandlung erfuhr die Einsatzfähigkeit der Wehr mit dem Bau der Wasserleitung in den Jahren 1933/34. Eine große Zahl von Hydranten trug nun mit dazu bei, den Feuerschutz in unserem Dorf wesentlich zu verbessern und die Schlagkraft der Wehr zu erhöhen. Dies zeigte sich deutlich im Sommer 1937, als die Scheune von Herrn Gustav Wagner durch Blitzeinschlag in Flammen aufging. Allein dem Vorhandensein der Wasserleitung war es zu danken, dass ein Übergreifen des Feuers auf die eng angrenzenden Nachbargebäude verhindert werden konnte.
Mit völlig neuen Aufgaben wurde die Wehr in den letzten Jahren vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges betraut. Luftschutzfeuerwehrkurse wurden abgehalten, Männer in der Bekämpfung von Brandbomben ausgebildet und Frauen für Erste- Hilfe-Leistungen geschult. Als im Jahre 1939 mit Kriegsbeginn viele aktive Feuerwehrmänner zu den Waffen gerufen wurden, entstand zum ersten Male in der Vereinsgeschichte eine Jugendfeuerwehr, zu der im weiteren Verlauf des Krieges noch eine weibliche Löschmannschaft hinzukam.
Gleichzeitig wurde die Ausrüstung mit der Anschaffung einer tragbaren Motorspritze erweitert, mit denen alle Wehren bei Ausbruch des Krieges ausgestattet wurden.
Zum Glück blieb unser Dorf zunächst von Kriegseinwirkungen völlig verschont. Als jedoch seit 1943 der Bombenkrieg immer mehr zunahm und die deutschen Städte in Schutt und Asche legte, begann auch für die Feuerwehren eine Zeit schwerer und gefahrvoller Einsätze. Auch die Griedeler Wehr, hier vor allem die Jugendfeuerwehr, wurde von nun an ständig zu Lösch- und Aufräumungsarbeiten in die bombengeschädigten Gebiete beordert. So waren Griedeler Feuerwehrangehörige u. a. in Frankfurt, Gießen, Bad Nauheim, Friedberg, Butzbach und Kirch-Göns eingesetzt.
Einen Tag vor dem Einrücken der Amerikaner erlebte auch die Bevölkerung von Griedel noch einmal die Schrecken des Bombenkrieges. Abgeworfene Brand- und Phosphorkanister hatten fast die gesamte Rockenberger Straße in ein Flammenmeer verwandelt. Brennender Phosphor ergoss sich in die Kellerräume der Häuser und machte die Löscharbeiten besonders schwierig, die trotz ständiger Tieffliegerangriffe durchgeführt wurden. Fast zur gleichen Zeit wurde auch die Maschinenhalle Bender durch Phosphorbomben und Fliegerbeschuss in Brand gesetzt. Unser langjähriger Gerätewart, Herr Willi Menges, wurde hierbei auf seinem Wege zum Wasserwerk von ausfließendem Phosphor übergossen und mit schweren Brandverletzungen aus der Wetter geborgen. Die fürchterlichen Phosphorverbrennungen führten zu einem mehrjährigen schweren Leiden, von denen er sich bis zu seinem Tod im Jahre 1950 nie mehr richtig erholte. Die Freiwillige Feuerwehr Griedel wird sein Andenken in Ehren bewahren.
Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges begann ein völlig neuer Abschnitt in der Geschichte der Feuerwehr. Bis zum Kriegsende zu einer halbmilitärischen Organisation ausgebaut, galt es jetzt, in mühevoller Kleinarbeit und unter besonders schwierigen Nachkriegsbedingungen eine halbwegs einsatzfähige Gruppe aufzubauen. Der langjährige 1. Kommandant, Oberbrandmeister Georg Sack, übernahm noch einmal die Lasten des Wiederaufbaus trotz aller Widrigkeiten auf sich, um den Feuerschutz in unserer Gemeinde einigermaßen sicherzustellen. Unsere bewährte Motorspritze war kurz nach Kriegsende von den Amerikanern beschlagnahmt worden und wurde völlig zweckentfremdet bei der Autowäsche an der Wetter eingesetzt.
In verwahrlostem Zustand, verschlammt und verdreckt wurde sie später zurückgegeben. Von dieser unsachgemäßen Behandlung in der „amerikanischen Gefangenschaft“ hat sie sich denn auch nie mehr ganz erholt. Deutlich spürbar wurde das beim ersten größeren Brand der Nachkriegsjahre, als auf dem Holzplatz der Firma Zeiß eine Lagerhalle in Flammen aufging und mit den aufgestapelten Brettervorräten völlig ausbrannte.
Zu einer normalen Vereinstätigkeit kam es erst wieder im Jahre 1948. Am 29. Mai 1948 fand im Gasthaus „Zum Taunus“ die erste öffentliche Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Kriege statt. Der 1. Kommandant, Herr Georg Sack, eröffnete die Versammlung und würdigte in seiner Ansprache noch einmal die Verdienste der alten Wehr. Besonders gedachte er den im letzten Krieg gefallenen Feuerwehrkameraden.
Für den nun zu beginnenden Neuaufbau schlug Oberbrandmeister Georg Sack vor, auch die neue Wehr wieder auf der Basis einer Freiwilligen Feuerwehr weiterzuführen und von einer Pflichtfeuerwehr abzusehen. In der folgenden Abstimmung entschied man sich ausnahmslos für eine „Freiwillige Feuerwehr“. Zum Schluss wünschte der aus dem Amt scheidende Ortsbrandmeister eine erfolgreiche Weiterentwicklung, auch wenn die an die militärische grenzende Disziplin der Feuerschutzpolizei jetzt einer zwangloseren Form gewichen sei.
Bei der sich anschließenden Wahl wurde Albrecht Kopf zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Der scheidende langjährige 1. Kommandant Georg Sack wurde für seine Verdienste um das Feuerlöschwesen im Allgemeinen und für die Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Griedel im Besonderen zum Ehrenkommandanten ernannt. Auch in den folgenden Jahren hat er der Wehr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und sie beim Wiederaufbau stets unterstützt. Die Freiwillige Feuerwehr Griedel wird sich ihres Ehrenkommandanten Georg Sack immer dankbar erinnern.
Rasch vollzog sich nun der Wiederaufbau. Mit drei Zügen, denen ein Steiger- und Raumtrupp angegliedert wurden, erhielt die Wehr wieder die Schlagkraft, die erforderlich ist, um unser Dorf bei Feuergefahr erfolgreich schützen zu können.
Einige Feuerwehrkameraden besuchten die Lehrgänge der Feuerwehrschule in Kassel. Diese Lehrgänge dienen dazu, die wichtigsten Grundkenntnisse des Feuerlöschwesens zu vermitteln, zum anderen aber auch dem Kennenlernen und Bedienen der neuesten Feuerlöschgeräte, die der Feuerwehr für ihre vielseitigen Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.
Den erreichten Ausbildungsstand konnte die Wehr am 10. Oktober 1948 anlässlich einer Feuerverhütungswoche erstmals in der Öffentlichkeit demonstrieren. In einer Schauübung wurde gezeigt, wie ein Scheunenbrand bekämpft werden kann.
Ende 1948 wurde die Wehr noch einmal zum Einsatz gerufen. Am 13. Dezember 1948 brach in Gambach bei der Firma Grieb ein Großfeuer aus, zu dem auch die Griedeler Feuerwehr alarmiert wurde.
Im Jahre 1949 war kein Einsatz zu verzeichnen. Man war jedoch stets bestrebt, die Geschwindigkeit des Einsatzes zu erhöhen und die Leistung zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist eine Übung in Gambach zu erwähnen, an der sich die Wehren von Butzbach, Gambach und Griedel beteiligten. Zweck der Übung war die Wasserförderung über längere Wegstrecken.
Die Übung machte deutlich, dass noch technische Schwierigkeiten vorhanden waren, um auch im Ernstfall Wasser über lange Strecken fördern zu können.
Am 20. Oktober 1950 brach ein Schadenfeuer in der Bahnhofstraße aus. Die mit Erntevorräten gefüllte Scheune des Landwirts Wilhelm Wetz stand nach kurzer Zeit in hellen Flammen. Nach dem sofort gegebenen Alarm war die Griedeler Wehr schnell an der Brandstelle und bekämpfte den rasch um sich greifenden Brand mit der Motorspritze und zwei Hydrantengruppen. Auch die Wehren aus Butzbach und Gambach, sowie ein Löschfahrzeug der Amerikaner kamen zu Hilfe. Das Feuer konnte auf seinen Herd beschränkt und ein Übergreifen auf das Wohnhaus und das Nachbargebäude verhindert werden. Die mit reichen Erntevorraten gefüllte Scheune sowie angrenzende Stallungen wurden jedoch ein Raub der Flammen. Der am Brandherd erschienene Kreisbrandinspektor sprach der Wehr für ihr tatkräftiges und schnelles Eingreifen seine Anerkennung aus.
Um die Einsatzfähigkeit der Wehr nicht zu gefährden, wurden die Löschgeräte ständig ergänzt und erneuert. So erhielt das Gerätehaus u. a. einen neuen und erhöhten Schlauchtrockenturm mit einer verbesserten Seilwinde. Auch die Bekleidung der Feuerwehrmänner wird beachtet und verbessert. So wurden 20 neue Röcke angeschafft, die als Feströcke dienen.
Im Jahre 1953 konnte die Wehr auf über 60 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Aus diesem Anlass fand am 11. und 12. Juli 1953 ein Jubiläumsfest statt. Es wurde mit einer Totenehrung auf dem Friedhof eingeleitet. Der Kommersabend auf dem Festplatz, der mit Darbietungen der übrigen Ortsvereine umrahmt wurde, nahm einen harmonischen Verlauf. Der Festsonntag begann mit einem Weckruf des neuerstandenen jungen Spielmannszuges. Bereits um 8.00 Uhr hatten sich alle gemeldeten Wehren auf dem Sportplatz versammelt, um hier die Bezirksleistungswettkämpfe auszutragen, die mit einem Schauspritzen aller Wettkampfgruppen beendet wurden.
Im Anschluss daran zeigten die Wehren von Butzbach, Gambach und Griedel in der Hauptstraße eine Brandangriffsübung, die demonstrieren sollte, wie ein Brand bekämpft und ein Übergreifen des Feuers verhindert wird. Die Übung fand den ungeteilten Beifall der zahlreich erschienenen Zuschauer.
Bei gutem Wetter formierte sich am frühen Nachmittag ein stattlicher Festzug, der durch sämtliche Ortsstraßen zum Festplatz führte. Das sich anschließende Volksfest beendete das schön verlaufene Jubiläumsfest der Freiwilligen Feuerwehr.
Die seit 1953 bestehende Leistungsgruppe nahm auch in den folgenden Jahren an allen Bezirksleistungswettkämpfen teil und schnitt dabei immer recht gut ab. Diese Leistungswettkämpfe sind keine sportlichen Wettkämpfe im üblichen Sinne, sondern Prüfungen, bei denen eine Löschgruppe vielmehr beweisen soll, dass sie in der Lage ist, einen Löschangriff technisch einwandfrei in einer bestimmten Zeit durchzuführen. Die Teilnahme an einem solchen Wettkampf setzt natürlich eine intensive Ausbildung und Vorbereitung voraus.
Von 1951-1955 wurde die Wehr wohl mehrmals zu kleineren Bränden gerufen, doch waren glücklicherweise keine Großbrände zu verzeichnen.
Am 16. Juni 1955 dagegen brach in den Mittagsstunden in der Heuscheune des Hofguts Bender ein Brand aus, der wieder den vollen Einsatz der Wehr verlangte. Das Feuer konnte bereits wenige Minuten nach dem Alarm von zwei Hydrantengruppen bekämpft werden und mit Hilfe der Motorspritze war es gelungen, es auf seinen Herd zu beschränken. Ein Eingreifen der Butzbacher Wehr, die ebenfalls am Brandort erschienen war, war deshalb nicht mehr erforderlich.
Ein am 28. April 1957 durchgeführter Film-Schulungsabend für die Feuerwehren von Butzbach und Umgebung wurde auch von zahlreichen Angehörigen unserer Wehr besucht.
Aber nicht nur Schulungs- und Vortragsabende standen auf dem Programm der Griedeler Feuerwehr, sondern auch ein Brauereibesuch wird im Protokoll verzeichnet. So war im Winter 1959 eine stattliche Anzahl Wehrmänner gerne der Einladung der Brauerei Ihring-Melchior in Lich gefolgt, um unter sachkundiger Führung den Werdegang des Bieres an Ort und Stelle kennenzulernen. Nach dem Rundgang waren die Feuerwehrkameraden Gäste der Brauerei und wurden aus nie versiegender Quelle mit immer neuen Lagen bewirtet.
„Man war einhellig der Meinung, dass ein solcher Brauereibesuch zur Grundausbildung eines jeden ordentlichen Feuerwehrmannes gehören sollte.“
Eine am 10. Februar 1960 durchgeführte Inspektion der Feuerwehrgeräte seitens der Brandschutzkammer zeigte Unzulänglichkeiten sowohl beim Gerätehaus selbst als auch Mängel im Bereich der Löschgeräte. Die Motorspritze bot zwar eine zufriedenstellende Leistung, aber ihre Zuverlässigkeit war doch in Frage gestellt. Aus diesem Grunde wurde im Jahre 1961 von der Gemeinde eine neue tragbare Motorspritze angeschafft, um den Brandschutz für unser Dorf nicht zu gefährden. Am 23. November 1961 fand die Übergabe der neuen Spritze, einer TS 800 mit VW-Motor und einem Leistungsvermögen von 1100 Liter/Min., statt. Damit war eine wesentliche Verbesserung der Ausrüstung erreicht, und die Einsatzfähigkeit der Wehr entscheidend erhöht worden.
Eine Alarmübung besonderer Art wurde am 7. April 1961 durchgeführt. Ein angenommener Brand in der Rainmühle sollte von den Wehren aus Gambach, Rockenberg, Oppershofen und Griedel gemeinsam bekämpft werden. Die Telefonanrufe wurden gestaffelt durchgegeben, so dass die alarmierten Wehren fast gleichzeitig am „Brandort“ eintrafen. Bezirksbrandmeister Weber aus Butzbach lobte die schnelle Einsatzfähigkeit und unterstrich den besonderen Zweck und die Bedeutung derartiger Übungen.
Zwischen 1955 und 1964 wurde die Wehr wohl mehrmals alarmiert, zum Glück blieben ihr aber Großbrände erspart. Eine Verbesserung für den Feueralarm brachte die zusätzliche Installierung der Luftschutzsirenen.
Am 3. September 1964 widerfuhr unserem Dorf eine Brandkatastrophe in einem Ausmaß, wie sie Griedel und Umgebung seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatten. In den Abendstunden brach in dem Sägewerk und Holzbearbeitungsbetrieb Zeiß sowie in der angrenzenden Scheune des Hofguts Bender ein Feuer aus, dessen Widerschein kilometerweit zu sehen war. Als die Feuerwehr am Brandort eintraf, loderte bereits eine Feuersäule zum Himmel, die sich mit großer Geschwindigkeit ausdehnte und in dem leicht brennbaren Material der Fabrikationsräume reichlich Nahrung fand. Die begonnenen Räumarbeiten mussten bald infolge der ungeheuren Hitzeausstrahlung und durch das ständige Vordringen des Feuers eingestellt werden. Auch die im Hofgut Bender eingesetzten Hydrantengruppen versuchten vergeblich, ein Übergreifen der Flammen auf die mit Heu und Stroh gefüllte Scheune zu verhindern. Durch die überstehenden Dachsparren hatte das Gebälk Feuer gefangen und bald brannte es auch hier lichterloh. Weithin war der Himmel glutrot erleuchtet und kilometerweit waren die hochschlagenden Flammen zu sehen. Mittlerweile war der Tankwagen der Butzbacher Wehr zum Schutz von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden im Hofgut Bender eingesetzt worden, denn der ständige Funkenregen war auch hier zu einer Gefahr geworden. Die Butzbacher TS 8 wurde mit den Motorspritzen von Gambach und Rockenberg an der Wetter postiert. Sie kamen damit der Griedeler Spritze zu Hilfe und griffen in die direkte Brandbekämpfung mit ein. So gelang es allmählich, den Brand unter Kontrolle zu bringen und später einzudämmen. Die ebenfalls eingetroffenen Wehren von Münzenberg, Kirch-Göns, Oppershofen, Lich und Grünberg brauchten nicht mehr eingesetzt zu werden. Der fast absoluten Windstille ist es wahrscheinlich mit zu danken, dass das Feuer sich nicht noch mehr ausdehnen konnte.
Trotzdem war nicht zu verhindern, dass sowohl der gesamte Holzbearbeitungsbetrieb Zeiß mit sämtlichen Maschinen und Holzvorräten als auch die voll mit Heu und Stroh gefüllte Scheune des Hofguts Bender ein Raub der Flammen wurden. Lediglich die Büroräume mit neuer Vorhalle konnten gerettet werden.
Am 29. Mai 1965 fand die Einweihung des erneuerten und durch einen Neubau erweiterten Gerätehauses statt. Aus diesem Anlass hatte die Freiwillige Feuerwehr Griedel und die Gemeindevertretung die benachbarten Wehren von Butzbach, Gambach, Rockenberg, Münzenberg, Oppershofen und Kirch-Göns eingeladen, um ihnen damit für die tatkräftige Löschhilfe zu danken, die sie unserem Dorf bei dem Großbrand geleistet hatten. Die versammelten Wehren waren vor dem Gerätehaus angetreten und mit einem Musikstück wurde die kurze Feierstunde eröffnet. In ihren Ansprachen würdigten Bürgermeister Wagner, Kreisbrandinspektor Hartmann und Oberamtmann Peter die Notwendigkeit und Bedeutung dieser Baumaßnahmen. Sie seien erforderlich, da die vorhandene wertvolle Ausrüstung eine sorgfältige Aufbewahrung und Pflege benötige. Ein flotter Marsch beendete die Einweihungsfeier.
Anschließend führte die Butzbacher Wehr ihre neue Drehleiter vor, die vollkommen ausgefahren eine Höhe von 25 m erreichte.
Sodann erfolgte das Startzeichen zur Einsatzübung der eingeladenen Wehren. Die Aufgabe bestand in der Verlegung einer Schlauchleitung von der Herrenmühle bis zum Möbelhof Orth und der Löschwasserförderung über lange Strecken. Inzwischen hatte das Tanklöschfahrzeug der Butzbacher Wehr die Bekämpfung des „Brandes“ aufgenommen. Die Übung zeigte den guten Ausbildungsstand der Wehren, offenbarte aber auch die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn das Wasser über mehr als 700 Meter gefördert werden muss. Am Abend trafen sich die beteiligten Wehren zu einem Kameradschaftsabend im Bürgerhaus.
Im Jahre 1967 feierte unsere Wehr den 75. Geburtstag. Eingeleitet wurde das Jubiläumsfest mit dem Gedenken an die verstorbenen und in den beiden Weltkriegen gefallenen Feuerwehrkameraden am Ehrenmal auf dem Friedhof. Eine Feierstunde besonderer Art, die von den früher üblichen Kommersabenden abwich und auch von den Feuerwehrverbänden gewünscht und gefördert wurde, fand am 28. Juli 1967 im Bürgerhaus statt. Ansprachen, Glückwünsche und Ehrungen sollten nicht im Bierdunst einer Festzeltatmosphäre untergehen. Höhepunkt dieser Veranstaltung war die Weihe der neuen Vereinsfahne mit der feuerwehrverpflichtenden Inschrift:
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
Mit dem goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Griedel wurden die beiden Feuerwehrkameraden Albert Hess und Heinrich Dietz ausgezeichnet.
Die Feierstunde im Bürgerhaus, von Musik- und Gesangsbeitragen umrahmt, klang mit Grußworten von Ehrengästen aus, die aber auch diese neue Form einer Festouvertüre mit viel Lob bedachten.
Der Kommersabend auf dem Festplatz am 29. Juli 1967, der mit diversen Darbietungen von den Griedeler Ortsvereinen gestaltet und ausgefüllt wurde, sah ein dankbares, festfreudiges Griedeler Publikum. „Ja, Feste feiern, das können die „Gräiler“, so äußerte sich ein auswärtiger Festbesucher. Der Kommersabend nahm nach alter und bekannter Griedeler Tradition einen harmonischen Verlauf, denn in Griedel wird immer nur „feste“ gefeiert.
Der Festsonntag begann mit der feierlichen Übergabe des neuen Löschfahrzeuges (LF 8) durch Bürgermeister Wagner. Mit dem Festzug am Nachmittag durch die geschmückten Ortsstraßen von Griedel endete der offizielle Teil des Festes. Das 75-jährige Jubiläum klang mit dem Frühschoppen am Montag und einem Tanzabend aus.
Das neue LF 8 bewährte sich erstmals im Jahre 1968, als mehrere überflutete Kellerräume im Bereich der „Kleinen Bach“ ausgepumpt werden mussten.
Im Jahre 1970 kam auf die Feuerwehren eine wesentliche
Neuerung in Bezug auf das Brandschutzhilfeleistungsgesetz zu.
Zum Beispiel:
- Um das Amt des Wehrführers begleiten zu dürfen, muss eine fachliche Kompetenz nachgewiesen werden.
- Das Amt des 1. Vorsitzenden und des Wehrführers kann ab sofort getrennt geführt werden.
- Im Allgemeinen sollte der Ausbildungsstand auf ein höheres Niveau gebracht werden.
Um einmal die „Feuerwehrprofis“ mit ihren modernsten Gersten und den neuesten Fahrzeugen aus nächster Nähe zu erleben, besuchte am 08.06.1969 die Griedeler Wehr mit 46 Kameraden die neu erbaute Feuerwache 7 in der Frankfurter Nordweststadt. Den Ausflug rundete ein Besuch des Frankfurter Flughafens und des Apfelweinviertels in Frankfurt-Sachsenhausen ab.
Im gleichen Jahr wurde die Freiwillige Feuerwehr Griedel zu einem größeren Schwelbrand im Bürgerhaus gerufen. Durch das rasche Eingreifen wurde ein größerer Schaden verhindert.
Bei diesem Einsatz zeigte sich, dass durch das Auftreten gefährlicher Brandgase ein Löschen fast unmöglich war. Daraufhin wurden vier Atemschutzgeräte angeschafft, deren Benutzung nur mit einer entsprechenden Ausbildung der Feuerwehrmänner möglich ist.
Durch die immer größer werdende Technisierung in der Wehr und die Erhöhung der Hilfeleistungseinsätze mussten verstärkt Lehrgänge auf Kreisebene oder an der Landesfeuerwehrschule in Kassel besucht werden.
Neben Ausbildung und Einsätzen kommt auch die Geselligkeit in der Feuerwehr nicht zu kurz. Die Griedeler Kirmes im Bürgerhaus wurde von der Freiwillige Feuerwehr erstmals ins Leben gerufen und auch in den folgenden Jahren neben einigen Tanzveranstaltungen sowie Grillfesten ausgerichtet. Nach drei Jahren war die Kirmes finanziell so attraktiv geworden, dass auch die anderen Ortsvereine diese ausrichten wollten. Von den Erträgen der verschiedenen Veranstaltungen finanzierte die Freiwillige Feuerwehr zusammen mit anderen Ortsvereinen ein Klavier für das Bürgerhaus, sowie ein Sportgerät für den TSV. Außerdem wurde das Geld für die Anschaffung von Geräten und Uniformen für die Einsatzabteilung bereitgestellt.
Albrecht Kopf legte aus gesundheitlichen Gründen nach 24-jähriger Tätigkeit als Ortsbrandmeister am 15. April 1972 in der Jahreshauptversammlung sein Amt nieder. Für das Amt des 1. Vorsitzenden und Wehrführers wurde Wilhelm Düfert zu seinem Nachfolger gewählt. Der scheidende Wehrführer trat am 1. April 1946 der Freiwilligen Feuerwehr Griedel bei und übernahm schon 1948 das Amt des Ortsbrandmeisters von Georg Sack. Albrecht Kopf bewies viel Weitblick, Engagement und Organisationstalent, denn es war ja nötig, die in den Nachkriegsjahren mangelhafte Ausrüstung, fehlende Ersatzteile und Geräte zu ergänzen oder irgendwie zu beschaffen. Dennoch wurden alle Probleme gemeistert.
Die Feuerwehrleute wurden fachgerecht für den Ernstfall ausgebildet. Sie hatten ihre Qualifikation dann auch bei mehreren Großbränden zu beweisen. Man denke nur an die Scheunenbrände im Löwenhof, im Hofgut Bender und den Großbrand in der Schreinerei Zeiß. Bei diesen Einsätzen zeigte sich, welch schlagkräftige Wehr der Ortsbrandmeister aufgebaut hatte. Während seiner Amtszeit feierte die Wehr ihr 75-jähriges Jubiläum. Dieses Fest wurde vom Vorstand mit Albrecht Kopf als Festpräsident hervorragend organisiert. Unter Albrecht Kopf wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug angeschafft und der An- bzw. Umbau des Feuerwehrgerätehauses fertiggestellt. Für seine Verdienste um die Griedeler Feuerwehr wurde er 1970 mit dem deutschen Feuerwehrkreuz 2. Stufe, 1971 mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen und 1972 mit der bronzenen Brosche des Feuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt ausgezeichnet. Albrecht Kopf verstarb am 9. Februar 1978. Sein Tod riss eine große Lücke in unsere Wehr.
1972 entging Griedel knapp einer Katastrophe, als ein mit Papier beladener Lkw brennend in das Dorf rollte. Durch ein umsichtiges Eingreifen der Freiwillige Feuerwehr konnte aber ein größerer Brandschaden verhindert werden.
Nach dem Zusammenschluss mit der Stadt Butzbach wurde im Sommer 1972 eine Großübung mit allen Butzbacher Wehren am Möbelhof Orth durchgeführt. Da zu diesem Zeitpunkt die Wasserversorgung bei einem Brand nicht ausreichte, entnahm man das Löschwasser aus der Wetter an der Herrenmühle. Über eine lange Wegstrecke wurde das Wasser zum angenommenen Brandobjekt gefördert. Im Anschluss traf man sich zu einem geselligen Übungsabschluss im Bürgerhaus.
1973 leistete die Freiwillige Feuerwehr Griedel Löschhilfe bei einem Großbrand in der Nachbargemeinde Nieder-Weisel.
Im gleichen Jahr wurde Heinrich Dietz für 50-jährige aktive Tätigkeit in der Wehr und 25-jährige Vorstandsarbeit zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Ab dem Jahr 1974 nehmen die Aktiven nur noch in Uniform an der Jahreshauptversammlung teil. Auch der Brandsicherheitsdienst wird nur von Mitgliedern der Einsatzabteilung in Uniform durchgeführt.
Am 5. März 1974 wurde durch das Löschen eines Feuers, das in einer Spritzlackiererei der Fa. Zeiß ausbrach, ein größerer Schaden vermieden.
Durch Eigeninitiative einiger Jugendlicher wurde 1975 die Jugendfeuerwehr (JF) gegründet. Werner Prüller wurde aufgrund seiner fachlichen Kompetenz zum ersten Jugendfeuerwehrwart gewählt.
Der Kreisverbandstag fand am 8. März 1975 im Griedeler Bürgerhaus statt.
Zur Förderung der Geselligkeit führte die Freiwillige Feuerwehr erstmals einen mehrtägigen Vereinsausflug nach Brandenberg in Tirol durch. Diesen Ausflug, der der Initiative des damaligen Wehrführers Düfert entsprang und sich noch einige Male wiederholte, nehmen heute noch einige Griedeler Bürger zum Anlass, ihren Urlaub dort zu verbringen.
Am 8. Juli 1976 begann eine größere Serie von Bränden im Griedeler Markwald durch Brandstiftung. Beim ersten Einsatz entdeckte die Freiwillige Feuerwehr gleich drei Brandherde. Die Löschwasserversorgung war in diesem Bereich so unzureichend und schwierig, dass sie mit Jauchefässern der Griedeler Landwirte und einem Großtanklöschfahrzeug von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nauheim sichergestellt werden musste. Die Wehren aus Butzbach und Pohl-Göns beteiligten sich an der Brandbekämpfung.
Auch im Jahr 1977 wurde die Serie von Brandstiftungen im Griedeler Wald fortgesetzt. Hierbei brannte auch das Waldhäuschen ab.
Im gleichen Jahr wurde die Freiwillige Feuerwehr zu Einsätzen in folgenden Nachbargemeinden gerufen: Großbrand bei der Firma Euler, Butzbach, sowie einem Waldbrand in Hoch-Weisel. Bei diesen Einsätzen sah man, dass Funkgeräte zur besseren Koordination und Nachalarmierung dringend erforderlich waren. Daraufhin schaffte die Stadt Butzbach für die Freiwilligen Feuerwehren mehrere Funkgeräte an, die in die Löschfahrzeuge eingebaut wurden. Gleichzeitig mussten zur vorschriftsmäßigen Bedienung der Funkgeräte Sprechfunkberechtigungen erworben werden.
Durch die Waldbrandserie im Raum Butzbach werden seitdem durch die Freiwilligen Feuerwehren regelmäßig Waldbrandverhütungsfahrten durchgeführt. Bei einem Großfeuer am 14. Februar 1978 im Griedeler Kalksandsteinwerk bewährte sich das neuangeschaffte Funkgerät zum ersten Mal, denn es konnte bereits auf der Anfahrt nachbarliche Löschhilfe aus Butzbach und Bad Nauheim angefordert werden.
Im Jahre 1978 stellte die Freiwillige Feuerwehr ein zweites Fahrzeug, einen VW-Bus, in Dienst. Dieses Fahrzeug wurde ausschließlich aus Vereinsmitteln finanziert und ausgerüstet.
Im darauffolgenden Jahr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Butzbach und Griedel zu zwei schweren Hilfeleistungseinsätzen alarmiert. Auf der A5, Autobahnabfahrt Butzbach, ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, der fünf Menschenleben forderte.
Auf der B 488 in Höhe der Baumschule Nicolin stießen bei einem Manöver zwei amerikanische Tanklastzüge aufeinander und fingen sofort Feuer.
Der Griedeler Vereinsring schaffte 70 Festgarnituren an. Die Kosten wurden anteilmäßig auf die Vereine aufgeteilt.
Seit 1980 werden die Feuerlöscher auf Initiative der Freiwilligen Feuerwehr von einer Fachfirma regelmäßig überprüft.
Nach heftigen Schneefällen am 14. Februar 1981 wurde auch unsere Wehr im Zuge des Katastrophenschutzalarm im Wetteraukreis alarmiert. Es wurden Straßen gesperrt und Kontrollfahrten durchgeführt.
Im 90. Jubiläumsjahr trat Wilhelm Düfert in der Jahreshauptversammlung am 26. März 1982 nach 10-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender und Wehrführer von seinem Amt zurück.
Wilhelm Düfert trat 1942 als 15-jähriger der Jugendfeuerwehr Rockenberg bei. Er sammelte schon als Jugendlicher Erfahrungen im Feuerlöschwesen. Nach 1945 absolvierte Wilhelm Düfert als Mitglied der Rockenberger Feuerwehr den Gruppenleiterlehrgang mit Erfolg und wurde nach seiner Heirat 1953 Mitglied der Griedeler Wehr und ab 1967 Beisitzer in deren Vorstand. Als er 1972 von Albrecht Kopf das Amt des Ortsbrandmeisters übernahm, legte er noch den Zugführer- und Ortsbrandmeisterlehrgang mit Erfolg ab. In den zehn Jahren als Ortsbrandmeister bekämpfte er mit der Griedeler Wehr u. a. Großbrände im Sägewerk Zeiß, im Kalksandsteinwerk, sowie verschiedene Wald- und Zimmerbrände erfolgreich. Die Jugendfeuerwehr wurde unter Mitwirkung von Wilhelm Düfert gegründet. Auch setzte er sich dafür ein, dass die Wohnung über dem Feuerwehrgerätehaus frei wurde und der Feuerwehr seit dieser Zeit als Gruppenräume zur Verfügung steht. Wilhelm Düfert erhielt für seinen beispielhaften Einsatz und sein Engagement für die Feuerwehr das silberne Brandschutzehrenzeichen. Das goldene Brandschutzehrenzeichen und die silberne Brosche des Feuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt für 40 Jahre aktive Tätigkeit in der Feuerwehr wurden ihm in der 90-jährigen Jubiläumsgeneralversammlung überreicht. Am selben Abend übergab er sein Amt an Dieter Kopf und wurde anschließend zum Ehrenwehrführer gewählt.
Dieter Kopf, zum 1. Vorsitzenden und Wehrführer gewählt, führt die alte Familientradition seines Vaters Albrecht Kopf fort. Seine Antrittsrede schloss mit den Worten: „Ab sofort weht ein neuer Wind in der Feuerwehr“. Diese Worte wurden in den folgenden Jahren in Taten umgesetzt. In der gleichen Versammlung wurde Heinrich Dietz mit der goldenen Brosche für über 50 Jahre aktive Tätigkeit in der Feuerwehr geehrt. Für seine 40-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr wurde Ernst Buss mit dem goldenen Brandschutzehrenzeichen und der silbernen Brosche des Feuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt ausgezeichnet. Ernst Buss trat 1942 in die Wehr ein und wurde 1948 zum stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Diesen Posten übte er 24 Jahre aus. Von 1972 bis 1982 gehörte er dem Vorstand als Beisitzer an. Den Ehrenbrief des Landes Hessen erhielt er am 15. April 1980. Für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit wurde er daraufhin zum Ehrenvorstandsmitglied gewählt.
Die Jubiläumsfeier, die im Rahmen der Jahreshauptversammlung stattfand, wurde vom Musikverein musikalisch umrahmt.
Im Zuge des Jubiläumsjahres wurde eine Großübung durchgeführt, an der sich 20 Wehren beteiligten. Ein Grillfest auf der Kleinbachstraße vor dem Gerätehaus beendete die Jubiläumsveranstaltung.
Seine erste Feuertaufe musste der neue Wehrführer bereits einige Tage später bestehen, als die Wehr zu vier Bahndammbränden ausrücken musste, die durch die Diesellok der Eisenbahnfreude entstanden waren.
Im Januar 1983 kam es zur offiziellen Gründungsversammlung einer Damenfeuerwehrgruppe. 14 Damen gehörten zu den Gründerinnen. Diese Gruppe wurde als vierte Einsatzgruppe in die Wehr integriert. Sie soll die Einsatzbereitschaft der Wehr tagsüber verstärken.
Zu einer nicht alltäglichen Hilfeleistung wurde die Wehr am 23. Dezember 1983 in die Hauptstraße gerufen, als aufgrund eines Bruches der Hauptwasserleitung das gesamte Kellergewölbe unterspült war. Durch ein gezieltes Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr wurde das Einstürzen des Hauses verhindert.
Nach Gründung der Jugendfeuerwehr und einer vierten Einsatzgruppe, der Damenfeuerwehr, war ein geeigneter Schulungsraum zwingend notwendig geworden. Die noch vermieteten Räume über der Fahrzeughalle im Feuerwehrgerätehaus waren hierfür vorgesehen.
Nach einem Übereinkommen mit der Stadt Butzbach, die die Kosten der Materialien übernahm, konnte noch im Oktober 1983 mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden, die von den Griedeler Feuerwehrleuten in einem beispielhaften Arbeitseinsatz durchgeführt wurden. Nicht nur die Wohnräume mussten zu geeigneten Unterrichtsräumen umgestaltet werden, sondern auch sämtliche sanitäre Anlagen mussten ausgetauscht werden. Außerdem mussten die Hoffläche und der Boden der Fahrzeughalle grundlegend erneuert werden. Die Malerarbeiten an der Außenfassade und in der Fahrzeughalle wurden in Eigenleistung durchgeführt.
Am 20. Juni 1984 konnte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und zahlreicher Ehrengäste die Einweihung des neugestalteten Gerätehauses von Wehrführer Kopf mit den Worten: „Am heutigen Tag beginnt ein neuer Abschnitt in unserer Vereinsgeschichte“, vorgenommen werden.
Als technische Neuerung wurde ein neues Alarmierungssystem geschaffen, mit der alle Sirenen der Gemeinde Griedel über Funk von der Leitstelle Wetterau ausgelöst werden können. Somit konnte eine schnellere Alarmierung möglich gemacht werden.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr im Jahre 1985 fanden die Stadtjugendmeisterschaften in Griedel statt. Aus gleichem Anlass wurde am 17. und 18. August 1985 ein Grillfest veranstaltet, das mit einer Großübung an der Kirche und einem „Spiel ohne Grenzen“ am Sonntag endete.
In der Nacht zum 17. Oktober 1985 brannte in der Gartenstraße die Scheune von Ortslandwirt Josef Schwarzer. Durch schnelles Eingreifen unserer Wehr konnte sämtliches Vieh gerettet, ein Übergreifen auf Nachbargebäude verhindert und der Brand nach kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht werden.
Nachdem sich die Bevölkerung immer weniger an der Kirmes im Bürgerhaus beteiligte, richtete die Freiwillige Feuerwehr zusammen mit dem Musikverein 1986 die 1. Zeltkirmes auf dem Bolzplatz aus. Diese Veranstaltung wurde ein Erfolg.
In einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 18. November 1986 wurde die neue Satzung beraten und beschlossen, da die alte Satzung nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entsprach.
Nach Inbetriebnahme einer Atemschutzübungsanlage 1987 in Bad Nauheim sind alle Atemschutzgeräteträger verpflichtet, einmal pro Jahr eine Atemschutzübung unter Einsatzbedingungen in dieser Anlage zu absolvieren.
Erstmals wurde von sieben Griedeler Vereinen am Gerätehaus unter Federführung der Jugendfeuerwehr am 6. Dezember 1987 ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, der bei der Griedeler Bevölkerung großen Anklang fand.
Nicht mehr Brandbekämpfungen spielen die größte Rolle bei den Feuerwehren, sondern die Hilfeleistungseinsätze nehmen von Jahr zu Jahr zu. So musste zum Beispiel im Sommer 1988 ein Pferd mit Hilfe eines Autokrans aus der Wetter geborgen werden.
Als Bürgermeister Hofmann das neue Löschfahrzeug LF 8 in einer kleinen Feierstunde am 2. Juni 1988 an Wehrführer Dieter Kopf übergeben konnte, ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung.
Im Januar 1989 wurde die Freiwillige Feuerwehr Griedel zu einem Großeinsatz gerufen, als mehrere LKWs der Firma Löhwing, Gambach, brannten. Es wurden aus Griedel zwei Löschgruppen eingesetzt, die die Ausleuchtung der Brandstelle und die Löschwasserversorgung zu gewährleisten hatten.
Da für die Vorbereitungen des Festes im Jahr 1992 viele Arbeiten anfallen, wurde der Vorstand für 3 Jahre um sieben Personen erweitert.
Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums führte die Jugendfeuerwehr Griedel am 18. und 19. Mai 1990 ein „Spiel ohne Grenzen“ durch. Am gleichen Tag konnte ein Mannschaftstransportwagen in Dienst gestellt werden. Das Fahrzeug wurde in eigener Regie für unsere Zwecke grundlegend umgebaut. Die Kosten beliefen sich auf ca. 15.000 DM. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden und aus der Vereinskasse. Wie in jedem Jahr sind auch wieder Unterrichtsmaterialien, Uniformen, Einsatzgeräte usw. aus der Vereinskasse angeschafft worden.
Im Jahre 1991 wurde die Freiwillige Feuerwehr Griedel mit sechs Funkmeldeempfängern ausgestattet, die es ermöglichen, eine stille und gezielte Alarmierung durchzuführen.
Im Laufe des Jahres 1991 musste unsere Wehr zu mehreren Kaminbränden und anderen kleinen Einsätzen ausrücken, wobei der erste Alarm bereits am 1.Januar 1991 um 0.03 Uhr erfolgte.
Zum Jahresende mussten die Wehren aus Griedel, Butzbach und Rockenberg die Folgen eines größeren Unfalls auf einem Anwesen nahe der Wetter beseitigen, wobei Öl in den Fluss lief. Zu diesem Zweck wurden an mehreren Stellen in der Wetter Ölsperren errichtet, um das ausgelaufene Öl mit Bindemittel aufnehmen zu können.
Am Ende einer 100-jährigen Vereinsgeschichte gebührt nun allen Männern und Frauen unserer Heimatgemeinde Griedel für ihren selbstlosen Einsatz in den Diensten am Nächsten Dank und Anerkennung. Diese Dankbarkeit muss aber auch der Stadtverwaltung Butzbach, an der Spitze Bürgermeister Hofmann, gezollt werden, die stets dafür sorgte, dass der Wehr einsatzbereite Geräte zur Verfügung standen.
Das 100-jährige Jubiläum wurde in einem festlichen Rahmen mit viel Unterstützung aller Mitglieder und unter großer Teilnahme der Bevölkerung in einem Festzelt auf dem Bolzplatz ausgiebig und gebührend gefeiert. Schirmherr des Jubiläums war der ehemalige hessische Staatsminister und Europaabgeordnete Willi Görlach.
Festauftakt war der Kommersabend am 8. August 1992 im Bürgerhaus Griedel, der vorab mit einem Gottesdienst in der Kirche und anschließender Totenehrung auf dem Friedhof begann. In der Feierstunde mit vielen namhaften Gästen aus Politik und befreundeten Feuerwehren gab es in festlichem Rahmen neben der Festansprache des Wehrführers und 1.Vorsitzenden Dieter Kopf, der auf die traditionsreiche Geschichte der Feuerwehr einging, Grußworte von Gästen und musikalischen Beiträgen Griedeler Vereine, dem Prolog der Festbraut und dem festlichen Tanz der Festdamen sowie Ehrungen verdienter Mitglieder. Das goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande wurde Walter Pitz und Rudolf Wettner, das silberne Brandschutzehrenzeichen an Heinz Bender, Günther Grieb, Helmut Kopf und Franz Weigel verliehen. Das goldene Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt erhielten Ernst Buss und Wilhelm Düfert, das silberne Ehrenzeichen erhielten Walter Pitz und Rudolf Wettner. Mit dem bronzenen Ehrenzeichen wurden Egon Gumpert, Bernd Kopf, Werner Kopf, Helwig Strasheim, Günter Strasheim, Volker Thönges und Edwin Boller ausgezeichnet. Mit der besonderen Ehrung, dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber, wurde Festpräsident und Wehrführer Dieter Kopf von Kreisbrandinspektor Günter Vogt ausgezeichnet.
Das Fest-Wochenende begann am 21. August 1992 mit einem großen Discoabend mit dem bekannten Radio FFH-Moderator Andreas Karczewski. Zu einem Unterhaltungs- und Tanzabend mit den Original Fidelen Dorfmusikanten aus Oppershofen wurde am 22. August 1992 eingeladen. Der Sonntag, 23. August 1992, startete mit einem großen Festzug mit 94.Zugnummern befreundeter Feuerwehren, Musikzügen, Ortsvereinen teils mit Motivwagen, Festdamen, Ehrengästen, Feuerwehrfahrzeugen, dem Sechserzug der Licher Brauerei durch den Ort und anschließendem Bühnenspiel der teilnehmenden Musikzüge. Am Abend fand ein „Großer Bunter Abend“ mit der Kapelle „Winfried Stark und seinen „Original Steigerwäldern“ mit anschließendem Tanz statt. Am Montag, den 24. August 1992 klang das Fest mit einem Frühschoppen und Kinderspielen aus.
Alle Veranstaltungen waren ein großer Erfolg und machten das 100-jährige Jubiläum zu einem gelungenen Ereignis -ein Markstein in der Vereinsgeschichte- das vielseits gelobt wurde und in prächtiger Erinnerung bleiben wird.
Um das Fest in dieser Größenordnung begehen zu können, traf der Vorstand bereits frühzeitig die Entscheidung, den Vorstand um 7 Mitglieder eigens für das Fest zu erweitern. In ca. 50 Sitzungen wurde in 5 Festausschüssen (Finanz-, Bau-, Festschrift-/Festzug-, Vergnügungs- und Wirtschaftsausschuss) das Fest geplant und durchgeführt.
Der Dank ging an alle fleißigen Mitglieder und Unterstützer und ganz besonders an den 1. Vorsitzenden und Wehrführer Dieter Kopf, der federführend die Planung und Organisation des Festes übernommen hatte und keine Kosten und Mühen scheute, dies zu einem unvergesslichen Ereignis zu machen.
Im Jubiläumsjahr musste die Wehr auch zu 13 unterschiedlichsten Einsätzen ausrücken.
Gleich im Jahr 1993 konnte das nächste Jubiläum gefeiert werden. Die Damengruppe bestand seit bereits 10 Jahren. Im Rahmen des Grillfestes wurde dies gefeiert. Befreundete Feuerwehren, darunter auch reine Damengruppen, wurden am 12. Juni 1993 zu einer Waldbrandübung eingeladen. Der angenommene Waldbrand wurde durch eine Kindergruppe verursacht und von den Einsatzkräften gelöscht. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein wurden Glückwünsche überbracht und Geschenke für die Damenfeuerwehr überreicht. Am 13. Juni 1993 waren die Ortsvereine zu einem Hindernislauf, der allen Teilnehmern viel Spaß bereitete, eingeladen.
Die erwirtschafteten Gewinne wurden zur Förderung der einzelnen Gruppen und zu Anschaffungen und Reparaturen im Gerätehaus verwendet. So wurden zum Beispiel 7 weitere Funkmeldeempfänger angeschafft, um so eine schnelle Einsatzbereitschaft zu gewährleisten sowie ein Gemeinschaftszelt für die Jugendfeuerwehr. Denn die Jugendfeuerwehr veranstaltete seit mehreren Jahren Zeltlager, die sich großer Beliebtheit erfreuten.
Im Jahr 1993 wurde die Wehr zu 8 Einsätzen alarmiert.
Auch im Jahr 1994 wurde wieder ein Grillfest veranstaltet, zu dem befreundete Feuerwehren zu einer Großübung am Möbelhof Orth eingeladen waren. Die Ortsvereine waren zu einem Suchspiel eingeladen. Insgesamt zu 7 Einsätzen unter Anderem zu einem Kellerbrand bei einem aktiven Mitglied in der Hauptstraße musste 1994 ausgerückt werden.
1995 konnte das 20-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr gefeiert werden. Aus diesem Anlass wurde die Kirmes wieder von der Feuerwehr ausgerichtet unter dem Motto „20 Jahre Jugendfeuerwehr in Verbindung mit der Kirmes 1995“. Am 25. August 1995 wurde das Fest mit einem Discoabend mit DJ Klaus Hübner eröffnet. Am 26. August 1995 fanden sich 27 Mannschaften befreundeter Jugendfeuerwehren zu einem Spiel ohne Grenzen ein, bei dem alle teilnehmenden Mannschaften mit einem eigens hergestellten Pokal in Form von Grisu, dem Feuerdrachen belohnt wurden. Abends wurde in einem kleinen Festkommers ein buntes Programm zusammengestellt mit Anekdoten aus der Geschichte der Jugendfeuerwehr, einer lustigen Büttenrede, Tanz der FeFeDas, ehemals zum Teil die Festdamen aus dem Jubiläumsjahr 1992, und einem Gaudi Spiel, in dem die Jugendfeuerwehrmitglieder aus den Gründungsjahren und von heute gegeneinander antraten. Anschließend spielte die Wiking-Band zum Tanz auf. Am 27. August 1995 wurde ein Spiel ohne Grenzen für die Ortsvereine veranstaltet. Nach der Siegerehrung begann der Frühschoppen mit der Wiking-Band, der sich zu einem Dämmerschoppen ausdehnte. Viel Lob für die Jugendarbeit und die Durchführung der Kirmes gab es vom Schirmherrn Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und Bürgermeister Fricke, der den Satz prägte:
„Die Jugendfeuerwehr in Griedel ist das beste Jugendzentrum des Stadtteils“.
Wieder ein Beweis dafür, dass die Feuerwehr hervorragende Arbeit leistet und Feste feiern kann.
Im Jahr 1995 waren 14 Einsätze zu verzeichnen, darunter mehrere Feuer in anderen Stadtteilen, zu denen ebenfalls ausgerückt wurde. Im eigenen Ort stand im Mai des Jahres ein Teil der Wohnung über einer Pizzeria in Flammen. Einige Personen waren noch im Gebäude eingeschlossen und mussten über die Drehleiter gerettet werden.
Nach langer Wartezeit gab es endlich neue Tore für das Gerätehaus.
Am Grillfest 1996 wurden zwei Großübungen im Kalksandsteinwerk mit Beteiligung einer Gruppe des DRK durchgeführt. Insgesamt musste zu 9 Einsätzen ausgerückt werden.
Bei einem Großfeuer am 21. Juli 1996 in Scheune und Stallungen der Bahnhofstraße 12, verursacht durch Lötarbeiten in der mit Heu gefüllten Scheune, kam ein Pferd ums Leben.
Über 24 Stunden waren die Griedeler Einsatzkräfte teilweise mit Unterstützung umliegender Wehren mit mehr als 100 Einsatzkräften im Einsatz, um ein Ausbreiten des Brandes auf die eng bebaute Nachbarschaft zu verhindern. Viele Atemschutzgeräte wurden gebraucht, so dass sogar der Gerätewagen Atemschutz von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nauheim vor Ort war.
Ehrenbriefe des Landes Hessen aufgrund langjähriger Vorstandsarbeit wurden an Edwin Boller, Rainer Buss und Helwig Strasheim verliehen. Ingolf Buchholz wurde mit der silbernen Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet.
1996 wurde nach einem „internen Tausch“ die seitherige stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin Michaela Schilar zur Jugendfeuerwehrwartin, Ingolf Buchholz wurde zum stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart gewählt.
1997 trat Ingolf Buchholz die Nachfolge von Dieter Kopf als Wehrführer an. Damit wurde die Trennung zwischen Wehr und Verein vollzogen. Dieter Kopf blieb weiterhin 1. Vorsitzender. Ihm wurde für seinen beispiellosen Einsatz in den 15 Jahren als Wehrführer für die Feuerwehr gedankt.
Das traditionelle Grillfest wurde in diesem Jahr mit Spielen für die Ortsvereine und für befreundete Feuerwehren durchgeführt.
Auch 1998 wurde ein ereignisreiches Jahr. Das Grillfest fand erstmals im und am neugebauten Dorftreff statt. Die Ehren- und Altersabteilung wurde gegründet. Ingolf Buchholz wurde zum stellvertretenden Stadtbrandinspektor gewählt. Es musste zu neun Einsätzen ausgerückt werden, darunter zu einem Großeinsatz bei einem Dachstuhlbrand in der US-Siedlung in Butzbach. Im eigenen Ort konnte durch das Eingreifen der Feuerwehr Schlimmeres verhindert werden, als auslaufendes Heizöl in die Bettenabteilung des ortsansässigen Möbelhauses floss. Nomex-Schutzkleidung wurde für einen Teil der Atemschutzgeräteträger angeschafft.
1999 schied Heinz Bender als stellvertretender Wehrführer aus, sein Nachfolger wurde Detlef Füllgrabe. Christoph Hengst wurde neuer stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Das Grillfest wurde mit einer Schlagerparty und einem Spiel ohne Grenzen gefeiert. Die Feuerwehren wurden mit neuer Kleidung ausgestattet. Der Sparkurs der Stadt macht aber auch vor der Feuerwehr keinen Halt. Wieder musste zu neun Einsätzen u.a. ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der Landstraße Richtung Rockenberg ausgerückt werden.
Im Jahr 2000 wurde das 25-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr im Rahmen des jährlichen Grillfestes gefeiert. Gestartet wurde freitags mit einem Discoabend für die Dorfjugend. Samstag kämpften die Jugendfeuerwehren um den Titel bei einem Spiel ohne Grenzen, sonntags spielten Gruppen der Ortsvereine und befreundeter Feuerwehren. So langsam beginnt die Zeit, dass in allen Bereichen um Mitglieder gekämpft werden muss. Zu 10 Einsätzen, darunter 4 Strohballenbrände und 3 Bahndammbrände, musste ausgerückt werden. Bahndammbrände sind für unsere Feuerwehr keine Seltenheit.
Am 1. Januar 2001 musste bereits zu einem Scheunenbrand in Nieder-Weisel ausgerückt werden. Michaela Rüttiger (geb. Schilar) schied wegen Wegzug aus ihrem Amt als Jugendfeuerwehrwartin aus, Benjamin Heinelt wurde ihr Nachfolger.
Das Grillfest fand am 15. Juli 2001 mit einer Übung am evangelischen Gemeindesaal mit befreundeten Feuerwehren statt. Der Rückgang der Beteiligung von Aktiven im Übungsdienst wird beklagt, was zukünftig weiter ein Problem bleiben wird. Die Satzung wurde nun auf die weibliche Form angepasst. Zu 10 Einsätzen musste ausgerückt werden, der spektakulärste war die Freisetzung von radioaktiven Stoffen bei der Fa. Kran Burgard -eine große Herausforderung-. Den großräumigen Absperrmaßnahmen wurde seitens der Bevölkerung und der Anwohner leider wenig Verständnis entgegengebracht.
Aufgrund von Unstimmigkeiten in der Kernstadtfeuerwehr wurde ab 2002 ab der Kategorie F2 die FF Griedel zu Einsätzen in Butzbach südlich der Großen Wendelstraße mit alarmiert, um den Brandschutz zu gewährleisten. Die Zahl der Einsätze stieg damit auf 20 Einsätze an, darunter einige Einsätze in Butzbach. Im Ort mussten mehrere Einsätze, verursacht durch einen Sturm, bewältigt werden. Das traditionelle Grillfest wurde mit einem Spiel ohne Grenzen der Ortsvereine gefeiert.
Christoph Hengst schied 2003 als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart aus. Katja Bender wurde seine Nachfolgerin. Das Grillfest wurde am 1. Mai gefeiert. Gestartet wurde bereits am 30. April 2003 mit einer Großübung. In diesem Rahmen feierte die Damenfeuerwehr auch sehr zur Freude ihrer männlichen Kameraden ihr bereits 20-jähriges Bestehen. Insgesamt musste zu 12 Einsätzen ausgerückt werden.
Zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Brandsicherheitsdienst wurden Vertreter der Ortsvereine eingeladen, da dies zu Unmut bei den betroffenen Vereinen und Missverständnissen mit der Feuerwehr geführt hatte. Die Vereine waren der Ansicht, dass die Feuerwehr die Brandsicherheitsdienste veranlasste, dies aber tatsächlich Vorgaben der Stadt waren, die umgesetzt werden müssen.
Im Jahr 2004 fand das Grillfest zum 112-jährigen Jubiläum wieder am 1. Mai mit einem Spiel ohne Grenzen statt. Außerdem wurde eine Großübung von Jugendfeuerwehren veranstaltet. Ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) wurde vom Verein angeschafft und auf die Belange der Feuerwehr für insgesamt 26.000 € umgebaut. Die Anschaffung war nur möglich, weil die Einnahmen aus den Grillfesten eisern gespart wurden. Zu insgesamt 11 Einsätzen musste ausgerückt werden, darunter zu einem Großeinsatz bei einem Feuer in der JVA Butzbach und einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person an der Ecke Rockenberger Straße.
Das 30-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr wurde im Rahmen des Grillfestes 2005 gefeiert, in diesem Rahmen wurde auch die Stadtmeisterschaft der Jugendfeuerwehren ausgerichtet. Nach einer Großübung mit Beteiligung mehrerer Feuerwehren und Hilfsorganisationen, angenommen wurde ein Zusammenprall eines Gefahrgut-LKW mit einem Bus, wurde am 17. Juli 2005 das neue Mannschaftstransportfahrzeug offiziell in Dienst genommen. Der Verein übernahm die Anschaffung des Fahrzeuges und vereinbart wurde, dass die Stadt die zukünftigen Unterhaltungs- und Reparaturkosten trägt. Am 31. Dezember 2005 hatte die Einsatzabteilung nur noch 33 Aktive, davon 8 Frauen. Die Mitgliederzahl geht stetig zurück, die Tagesalarmbereitschaft wurde überprüft, konnte aber noch gewährleistet werden. Insgesamt wurde zu 10 Einsätzen ausgerückt, darunter zwei Pkw-Brände.
Mit einer Dorfrallye wurde das Grillfest 2006 wieder am 1. Mai 2006 gefeiert. Diesmal mussten die Gruppen an verschiedenen Orten im Dorf Aufgaben erfüllen, was zur allgemeinen Heiterkeit beitrug. Am Vorabend wurde das Spanferkel, dass die Handballmannschaft beim Ortspokal gewonnen hatte, mit allen Aktiven verspeist. Von der Stadt wurde das Florix-Programm gekauft, über das nun alle Einsätze und Mitglieder verwaltet werden sollen. Die Mitgliederzahl schrumpft auf 31 Aktive, davon 8 Frauen. Auch die Anzahl der Atemschutzgeräteträger geht bedauerlicherweise zurück, gerade weil jüngere Aktive den Belastungen nicht mehr gewachsen sind. Lediglich zu 4 kleineren Einsätzen musste ausgerückt werden.
Mit einer Großübung am alten Bahnhof mit Einbezug des Armeelagers und Tankzügen der Fa. Gilbert wurde das Grillfest 2007 gefeiert. In der Stadt Butzbach fand vom 1. bis 10. Juni 2007 der Hessentag statt. 20 Aktive waren teilweise täglich im Einsatz und leisteten ca. 400 Arbeitsstunden. Am 31.Dezember 2007 hatte die Feuerwehr insgesamt 33 Aktive, davon 9 Frauen. Leider haben zugezogene Neubürger unseres Ortes wenig Interesse an einer Mitarbeit oder Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Zu 9 Einsätzen musste ausgerückt werden. Am Grillfest entzündete sich in den Klosterwiesen ein Flächenbrand, der sich rasch ausbreitete und aufgrund dessen auch die Feuerwehren aus Butzbach, Nieder-Weisel und Rockenberg zur Unterstützung anrückten. Wir wurden ebenfalls in diesem Jahr zu einem Großbrand auf dem Tröster-Gelände in Butzbach alarmiert.
Klaus-Jörg Kopf wird im Jahr 2008 für den verstorbenen 2. Vorsitzenden Edwin Boller als Nachfolger gewählt. Edwin Boller hat die Feuerwehr Griedel für viel Engagement zu danken und wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Auf Initiative des stellvertretenden Wehrführers Detlef Füllgrabe fand am 7. Mai 2008 ein erstes Treffen zur Gründung einer Mini-Feuerwehr mit 6 Kindern statt. Zum Jahresende hatte die Mini-Feuerwehr bereits 10 Mitglieder. Das traditionelle Grillfest fand mit einem Spiel ohne Grenzen mit lustigen Spielen u.a. dem menschlichen „Mensch-ärgere-dich nicht“ am Dorftreff statt. Die Mitgliederzahl blieb stabil. Insgesamt wurde zu fünf Einsätzen ausgerückt. Bei dem Jahrhundert-Hochwasser im Mai standen mehrere Keller unter Wasser. Ingolf Buchholz gab das Amt des stellvertretenden Stadtbrandinspektors ab.
Am 6. Januar 2009 wurde die Feuerwehr zu einem spektakulären Einsatz gerufen. Ein Pferd war in das Eis der gefrorenen Wetter eingebrochen und musste aus dem eiskalten Wasser gerettet werden. Insgesamt musste 2009 zu 6.Einsätzen ausgerückt werden. Nach 27 Jahren an der Spitze der Feuerwehr schied Dieter Kopf als 1.Vorsitzender aus. Ingolf Buchholz übernahm neben der Wehrführung zusätzlich das Amt. Ebenso schieden mehrere lang verdiente Mitglieder aus dem Vorstand aus, die alle ersetzt werden mussten. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Heike Kopf, Inge Henning und Ursel Gumpert wurden aufgrund ihres beispielhaften Engagements zu Ehrenvorstandsmitgliedern ernannt. Die Aktivenzahl blieb weiterhin stabil. Das traditionelle Grillfest wurde durch die Fa. Dörr bereichert, die eine Fettexplosion und eine Feuerlöscher Übung vorführte und Rauchmelder ausstellte.
Zum Ende des Jahres 2010 gab es nur noch 31 Aktive, darunter 7 Frauen. Insgesamt wurde zu 13 Einsätzen ausgerückt.
Im Jahr 2011 konnte wieder ein leichter Anstieg der Aktivenzahlen durch Übernahme einiger Jugendfeuerwehrmitglieder in die Einsatzabteilung verzeichnet werden. Zum 31. Dezember 2011 hatte die Feuerwehr 37 Aktive, darunter 8 Frauen. 8 Einsätze mussten bewältigt werden.
2012 fand das Grillfest mit einem Spiel ohne Grenzen statt. Dabei wurde mit Plakaten auf den Sparkurs der Stadt hingewiesen, der sich weiter fortzog und weiterhin zieht.
Das Grillfest im Jahr 2013 wurde am 9. Juni 2013 mit einer Großübung am Möbelhof Orth sowie einer Großübung der Jugendfeuerwehren gefeiert. Das bei den Kinderspielen verrauchte Jugendfeuerwehrzelt, welches von den Kindern mit selbstgebastelten Atemschutzgeräten durch einen Hindernisparcours durchquert werden musste, war der Renner. Kontakte wurden mit dem DRK geknüpft und ein RTW wurde ausgestellt. Die Damenfeuerwehr konnte auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken.
Detlef Füllgrabe schied 2014 als stellvertretender Wehrführer aus und übernahm fortan das Amt des Gerätewartes. Benjamin Heinelt wurde sein Nachfolger. Jugendfeuerwehrwart wurde Christopher Kopf.
Am Grillfest wurde über Rettungskarten für Pkws und die Aktion „BOB“ der Polizei für Fahren ohne Alkohol informiert. Überlegungen fanden bereits statt, wie das 125-jährige Jubiläum im Jahr 2017 gefeiert werden soll.
Der Digitalfunk wurde mit vielen Hürden eingeführt. Dieser soll Störgeräusche weitgehend entfernen und auch weitere Vorteile z. B. von Gruppenbildungen bieten. Die Anzahl der Aktiven blieb konstant. Insgesamt musste zu 6 Einsätzen ausgerückt werden.
Externe Gutachter wurden für viel Geld beauftragt, die Zukunft der Feuerwehren der Stadt Butzbach zu entwickeln. Daraus resultierte zum Erschrecken aller ein sog. 5-Standorte-Konzept, bei dem nur noch fünf Feuerwehr-Standorte in der Stadt Butzbach erhalten und ausgebaut werden sollen. Auch die Feuerwehr Griedel muss um die Erhaltung des Standortes in Griedel kämpfen.
Die Gutachter wollten im Jahr 2015 beweisen, dass ein TSF-W von den Ausmaßen her ohne Umbau in die Fahrzeughalle passt. Für ein LF 10 müsste auf jeden Fall umgebaut werden. Allerdings wurde vor Ort beim Einfahren eines Norm-Fahrzeuges dann doch mit Erstaunen festgestellt, dass selbst für ein TSF-W umgebaut werden muss, da am Schreibtisch mit einer alten Norm gerechnet wurde. So stehen dann doch größere Investitionen an, über die in der Stadt neu nachgedacht werden muss.
Mit einer gut vorbereiteten Informationsveranstaltung im Gerätehaus wurden alle Interessierte, Griedeler Bürger und Vertreter der politischen Parteien, über die daraus resultierenden Konsequenzen informiert, die nicht hinnehmbar waren und sind. So z.B. könnte die Hilfsfrist im Notfall nicht mehr eingehalten werden, wenn Einsatzkräfte aus Butzbach anrücken müssen, bzw. Griedeler Aktive zuerst nach Butzbach zum Ausrüsten und Besetzen der dortigen Fahrzeuge ausrücken müssen. 3 Fahrzeuge wurden ebenfalls vorgestellt, die zeigen sollten, dass ein TSF-W nicht das richtige Fahrzeug zur Ersatzbeschaffung bei vorliegendem Gefahrenpotential im Ort für das alte LF8 taugt. Stattdessen forderten und fordern die Verantwortlichen die Anschaffung eines LF 10.
Beim Grillfest 2015 wurde mittels eines Brandes in einem Brandcontainer anschaulich dargestellt und mit Erschrecken aller Zuschauer festgestellt, wie schnell sich ein Zimmerbrand ausbreitet und wie heiß es dabei wird. Auch die Großübung war ein voller Erfolg. Simuliert wurde ein Unfall zwischen einem Zug der Eisenbahnfreunde Wetterau und 2 Personenwagen. Neben einigen befreundeten Feuerwehren rückte auch der Malteser Hilfsdienst mit dem Sanitätszug an. Im Juni 2015 feierte der Kindergarten sein 50-jähriges Jubiläum. Die Feier unterstützen wir, indem wir den Getränkeverkauf übernommen haben.
Zur Vorbereitung des 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2017 wurden Ausschüsse zur Planung der Veranstaltungen gebildet.
Am 31. Dezember 2015 hatte die Einsatzabteilung dank dreier Quereinsteiger eine Stärke von 40 Aktiven, davon 8 Frauen. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan ist nun fertig gestellt und das 5-Standorte-Konzept vom Tisch und aufgegeben worden. Wie im Vorjahr auch musste zu 6 Einsätzen ausgerückt werden.
Nachdem der Zuspruch zu unserem Grillfest schleichend abgenommen hatte, gab es 2016 ein neues Konzept für die Durchführung. An einem Samstagabend wurden hinter dem Dorftreff ein Weinstand mit Weinen aus dem Rheingau sowie kleine Snacks in Gläsern, die Grillbude mit neuen Köstlichkeiten und einem Zelt schön dekoriert und mit vielen Lichterketten aufgebaut. Von den Besuchern wurde das neue Konzept gelobt, leider brachte die Fußball-Weltmeisterschaft ein frühes Ende.
Am 10. Februar 2017 gab nach 20 Jahren an der Spitze der Wehr Ingolf Buchholz das Amt des Wehrführers an Benjamin Heinelt ab. Sein Stellvertreter wurde Jens Habermehl. Die Vorbereitungen für die Festveranstaltungen laufen in den Ausschüssen auf Hochtouren. Ein buntes, ansprechendes Programm wurde zusammengestellt und eine Festschrift wird ebenfalls erstellt. Der Festauftakt zum 125-jährigen bildet ein Kommersabend am 22. April 2017 mit einem Großen Zapfenstreich als Abschluss der Veranstaltung im Bürgerhaus.
Auch die FeFeDas, eine kleine Gruppe der Festdamen vom 100-jährigen Jubiläumsfest 1992, werden wieder auftreten. Die Tanzgruppe feiert in diesem Jahr somit ihr 25-jähriges Jubiläum. Am Festwochenende im August haben wir den „Pälzer“ Ramon Chormann am 19. August 2017 für einen Comedy Abend verpflichtet. Anschließend kann das Tanzbein geschwungen werden.
Am 20. August 2017 findet ein Festzug durch die Griedeler Straßen statt. Anschließend wird es ein buntes Programm für die ganze Familie unter anderem mit den Wettertaler Blasmusikanten und der Zauberin Steffi Florian für die Kinder geben.